1. Eine Pauschale soll den Vereinen helfen

    Ausschuss regt 120 Euro für Betreuung von Flüchtlingskindern an / "Guter Antrag, schlecht recherchiert"

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    LAUENAU (al). Sportvereine in Lauenau und Feggendorf, zu denen auch Schützenvereine und die DLRG-Ortsgruppe gezählt werden, könnten künftig pauschal mit 120 Euro im Jahr unterstützt werden, wenn sie Kinder von Flüchtlingen oder HartzIV-Empfängern betreuen. Das ist das Ergebnis von Beratungen im Ausschuss für Jugend, Kultur, Umweltschutz und Wege des Fleckens Lauenau.

    Anlass war ein Antrag von CDU/Grünen, die die generelle Übernahme von Vereinsbeiträgen für diese Personenkreise gefordert hatten. Karl-Heinz Strecker (CDU) sah darin eine Möglichkeit zur schnellen Integration. Der finanzielle Aufwand würde die Gemeinde nicht sehr belasten. "Guter Antrag, schlecht recherchiert", erwiderte SPD-Sprecher Horst Koopmann, weil ohnehin Mitgliedsbeiträge nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuchs für beide Personenkreise erstattet werden können: "Wir würden also nur unsere Gemeindekasse zugunsten der Mittel des Bundes belasten.""Die stellen doch keine Anträge", erwiderte Strecker, "wir wollten mit unserer Idee doch nur den kleinen Dienstweg einschlagen". Das aber stieß auf Widerspruch des stellvertretenden Gemeindedirektors Jörg Döpke. Mit dem Ansinnen entstehe hoher Verwaltungsaufwand, da dann Vereine wie auch Rathaus den jeweiligen Status hinterfragen müssten: "Welcher Verein will sich denn HartzIV-Bescheinigungen zeigen lassen?" Wenn der Rat Mehraufwand durch Integrationsbemühungen vergüten wolle, könne dies durch eine jährliche Pauschale in Höhe von 120 Euro erfolgen. Dann sei es Sache des jeweiligen Vereins, dieses Geld bei Vorliegen der Voraussetzungen einzufordern. Darauf einigte sich der Ausschuss nach kurzer Diskussion einstimmig, nachdem er auch den Kreis der Empfänger festgelegt hatte: Nur die Sportvereine einschließlich der Rettungsschwimmer wurden genannt. An eine Förderung zum Beispiel in einer musizierenden Gemeinschaft ist offenbar nicht gedacht. Unterdessen hat Gemeindedirektor Sven Janisch eigene Gedanken in die Debatte geworfen: "Traumatisierte Flüchtlingskinder in einen Schützenverein integrieren zu wollen, halte ich für weniger geeignet". Foto: al

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