LANDKREIS (bb). Der Kreistag des Landkreises Schaumburg hat ohne Gegenstimme entschieden, bis ins Jahr 2024 an den Schwerpunktschulen für die Inklusion festzuhalten. Bis zur Verwirklichung eines flächendeckenden inklusiven Schulsystems, das allen Schülern, unabhängig beispielsweise von körperlicher Behinderung, den gemeinsamen Unterrichtsbesuch erlaubt, soll dies auf diesen Schwerpunktschulen verwirklicht werden. Weg von den speziellen Förderschulen, hin zu inklusiven Schulen, in denen alle Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden. Diese grundsätzliche Entscheidung hat der Niedersächsische Landtag im Jahr 2012 gefällt. Weil die Umsetzung dieses Prinzips umfangreiche Baumaßnahmen und weitere Voraussetzungen wie die Fortbildung von Lehrern erfordert, ermöglichte das Land eine Art Übergangslösung. Es erlaubte die Einrichtung von einigen Schwerpunktschulen, welche die Anforderung für inklusive Beschulung erfüllen und verlangte nicht die sofortige Umsetzung an allen Schulen. Diese müssen für Schüler, die auf sonderpädagogische Unterstützung angewiesen sind, unter zumutbaren Bedingungen erreicht werden können. Der Landkreis machte von dieser Möglichkeit Gebrauch und legte eine Reihe von Schulen als Schwerpunktschulen fest. Ursprünglich war diese Regelung bis für Mitte 2018 vorgesehen. Nun ermöglichte der Landtag eine Verlängerung bis zum 31. Juli 2024.
Marina Grün, als Sprecherin für die SPD, Heiko Tadge für die CDU, Richard Wilmers von der Gruppe WIR/FDP/Möller und Christoph Ochs (Grüne) befürworteten in ihren Beiträgen eine solche Verlängerung. Die praktische Umsetzung der Inklusion könne nur Schrittweise erfolgen. Während über die Schwerpunktschulen eine bedarfsgerechte Beschulung sichergestellt werde, bleibe mehr Zeit, um die flächendeckende Inklusion umzusetzen. So hätten die Schulen die Gelegenheit, weitere Lehrkräfte fortzubilden. Hinzu komme die finanzielle Entlastung, wenn die nötige Bau- und Einrichtungsmaßnahmen zeitlich gestreckt oder in ohnehin anstehende Renovierungsarbeiten eingebunden werden könnten. Der Landkreis habe bereits bewiesen, dass er am eingeschlagenen Konzept nicht dogmatisch festhalte, sondern bei speziellem Bedarf auch schon vorzeitig zu nötigen Anpassungen bereit sei. Alle Kreistags-Abgeordneten stimmten dafür, am Prinzip der Schwerpunktschulen bis zum Jahr 2024 festzuhalten.