HANNOVER (bb). Am heutigen Sonnabend ab 15.30 Uhr gilt es für das Team von Hannover 96, die Nerven zu bewahren im Keller-Duell gegen Hoffenheim. Im Auswärtsspiel gegen das Schlusslicht wäre eine Niederlage sehr bitter. 96 droht in diesem Fall wieder ein Abrutschen in ganz tiefe Tabellenregionen. Um die Situation im Kampf um den Klassenerhalt im Endspurt der vergangenen Saison zu beschreiben, hat 96-Trainer Michael Frontzeck das Bild vom "Messer am Hals" genutzt. Hat sein Team ein halbes Jahr später das Messer vielleicht nicht mehr direkt am Hals, blitzt die Klinge doch immer noch bedrohlich in Körpernähe. Unter diesen Vorzeichen geht die Mannschaft in ihr Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim. Das Schlusslicht steht unter mindestens ebenso großem Druck. Der erfahrene Trainer Huub Stevens versucht, die Hoffenheimer auf Kurs zu bringen, der Erfolg blieb bisher aus. Vier Punkte Rückstand hat die TSG auf Hannover, kam zuletzt zu einem 1:1-Unentschieden gegen Ingolstadt. Dabei gingen die Hoffenheimer mit großem kämpferischem Engagement in die Partie, am spielerischen Element allerdings haperte es. Gegen 96 werden die Gastgeber erneut höchst entschlossen ackern, um mit einem Sieg einen Umschwung einzuleiten. 96 schlittert vor dieser so wichtigen Begegnung durch weitere Ausfälle in eine noch tiefere Personal-Misere. Der zuletzt aufblühende Uffe Bech fehlte bereits gegen Schalke und war Mitte der Woche wegen eines entzündeten Nervs noch nicht wieder ins Training eingestiegen. Ebenso musste mit Oliver Sorg der wohl verlässlichste Außenverteidiger der "Roten" passen. Während beide möglicherweise bis Sonnabend fit werden, wird Stürmer Artur Sobiech mit Sicherheit ausfallen. Charlison Benschop, noch nicht lange wieder im Training, konnte sich nach seiner Einwechslung gegen Schalke nicht als Ersatz empfehlen. Mevlüt Erdinc rief sein Potential für 96 niemals ab und wird bereits als Wechselkandidat für die Winterpause gehandelt. Bisher vermittelte er nicht den Eindruck, 96 in einem Kampfspiel wie gegen Hoffenheim weiterhelfen zu können. Egal wer bei 96 in dieser Serie in vorderster Linie eingesetzt wird, er leidet darunter, dass er aus dem Spiel heraus kaum mit brauchbaren Vorlagen versorgt wird. Allan Saint-Maximin bewies mit seinem Treffer gegen Schalke eindrucksvoll, warum er als Ausnahmetalent gilt. Auch er könnte als Sturmspitze auflaufen, von einem 18-Jährigen ist jedoch kaum zu erwarten, dass er für 96 die Kohlen aus dem Feuer holt. 96 startete gegen Schalke am vergangenen Wochenende ordentlich, bald übernahmen jedoch die Platzherren das Kommando. Den leichtfüßigen Leroy Sané wusste die linke Defensivseite der Hannoveraner kaum zu bremsen. Letztlich konnten die 96er an diesem Tag mit Schalke nicht mithalten.
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