Bad Salzuflen (go). Am Wochenende gab es Verkehrsdurchsagen, dass es zu Staus auf der B239 und auf der Ostwestfalenstraße im Bereich des Messezentrums gekommen ist. Grund war die Custombikemesse.
Immer am ersten Wochenende (von Freitag bis Sonntag) im Dezember veranstaltet der Huber Verlag, Herausgeber diverser Motorradzeitschriften, Europas größte Messe für Motorradumbauten (Custombikes). Also nicht Bikes von der Stange, sondern Unikate ganz nach dem Geschmack des jeweiligen Schraubers sind hier zu sehen. In drei Messehallen wurden 800 Maschinen gezeigt. Der Besucherandrang war so groß, dass mancher Blick aufs Detail versperrt blieb oder sich zumindest schwierig gestaltete. Auffallend viele schwarze Maschinen waren dieses Jahr dabei. Hier und da glitzerten zwar bunter Lack und Chrom, aber klassisches Schwarz scheint derzeit von Custombikern favorisiert zu werden. Die Umbauten lassen sich die Schrauber einiges kosten, sind doch oft mehrere Motorräder zerlegt worden, um "das eine" individuell zusammenzusetzen. Und je nach Vorliebe wird am Sound getüftelt, am Sitz, an der Lackierung, den Reifen oder der Lenker wird gestutzt oder erhält eine irre lange Gabel, wie etwa bei den sogenannten Langhals-Choppern. Oft sind die Lenkergriffe so weit vom Sitz entfernt, dass man meint, der Fahrer müsste sich erst einmal die Arme operativ verlängern lassen, ehe er das Bike fahren kann. Aber Bequemlichkeit ist bei Custombikes weniger gefragt. Verkehrstauglichkeit allerdings schon eher und für viele Customizer ist es oft eine Gratwanderung beim Bauen, was der TÜV abnehmen wird und was nicht. Im Messeprogramm gab es wichtige Custombike-Meisterschaften, die teilweise live vor den Messebesuchern ausgetragen wurden, die Wahl zur Miss Custombike und Vorführungen im Steilwandfahren.