RODENBERG (jl). Der Alte Rodenberg beherbergt seit dem Wochenende gleich mehrere "Schätze"– drei echte Süntel-Buchen. Die jungen Bäume der seltenen Varietät Fagus Sylvatica Suentelensis pflanzte die Lokale Agenda 21 im Beisein von Vertretern aus Verwaltung, Politik und Naturverbänden am Feldweg unmittelbar südlich der Windmühle. Die zwischen vier und sechs Jahre alten Setzlinge stammen aus der Nachzucht des in Bad Münder beheimateten Freundeskreises Süntel-Buchen im Heimatbund Niedersachsen.
Die Neupflanzung schließe eine weitere Lücke zwischen den Süntel-Buchen im Kurpark Bad Nenndorf und den Beständen in Lauenau, Apelern und Hülsede und weiter bis Bad Münder, erklärte Hans-Joachim Rothe vom Freundeskreis in seiner "Pflanzrede". Der Mitarbeiter betreut das Projekt "Tal der Süntel-Buchen", das sich der Pflege und Verbreitung dieser einzigartigen Bäume verschrieben hat. In aufwendiger Arbeit werden dafür neue Süntel-Buchen herangezogen und für Anpflanzungen bereitgestellt. Dabei handelt es sich laut Rothe um keinen "genetischen Mischmasch", sondern um echte Süntel-Buchen wie sie einst in der hiesigen Region am dichtesten verbreitet waren: "Wir besitzen eine Baumart, die es sonst weltweit nicht gibt". Obgleich sie vom Aussterben nicht bedroht sei, wolle der Freundeskreis ihre Einzigartigkeit stärker ins Bewusstsein rücken, so das Mitglied. Die Süntel-Buchen seien ein "Schatz" für die Region und übten eine "große touristische Anziehungskraft" aus. Zudem sei es dem Freundeskreis auch wichtig, die lebenden Naturdenkmäler mit Kulturdenkmälern zu verbinden. Und vielleicht, so Rothes visionärer Blick, weist irgendwann einmal sogar ein Schild an der Autobahn auf das Tal der Süntel-Buchen hin. Zwischen Bürgerpark und Windmühle, ergänzte Agendasprecher Jost Sommerlath, fügten sich die Zickzackbäume hervorragend in die Landschaft ein: "Der Alte Rodenberg ist ein wunderbarer Standort, auf dem man von allen Seiten die hoffentlich irgendwann großen Süntel-Buchen sehen kann". Denn das "Teufelsholz" wächst nur extrem langsam. Noch verschwinden die nicht mal einen Meter hohen und mit Originalbuchenwalderde gepflanzten Bäumchen in der Landschaft. So werden aber auch noch naturliebende Nachfolgegenerationen ihre Freude an den faszinierenden "Krüppelbuchen" haben – den Schätzen auf dem Alten Rodenberg. Foto: jl