Mit besinnlichen Texten, Liedern und Instrumentalstücken stimmten die Schüler gemeinsam mit ihren Dozenten auf Weihnachten ein, auf das Fest der Liebe. Von wegen. Mit Loriots mörderischem Adventsgedicht zeigten sie, dass es auch anders geht. Die lieblich verpackten Horrorszenarien ("...behält ein Teil Filet zurück als festtägliches Bratenstück") lebten durch Lara Kuhlmann herrlich ironisch auf und sorgten für ein durch die Reihen wanderndes Schmunzeln. Im Hinblick auf die aktuellen Weltgeschehnisse ließen die jungen Musiker aber auch ernste Töne erklingen: ob mit dem "Happy Christmas"-Song, in dessen Refrain John Lennon davon singt, dass Krieg vorbei sei, oder mit Krenzers Überlegung, dass Weihnachten anfängt, wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt, oder mit dem selbst kreierten Stück "Lasst uns glauben"– ein berührender Moment mit Gänsehautcharakter. Mit Kerzen in den Händen riefen die Fünftsemestler im Chor dazu auf, sich wieder zu vertrauen, näher zu rücken und zu erkennen, wer wir sind –"in jedem von uns steckt ein glückliches Kind". Abwechslungsreich kam das prall gefüllte Programm daher. Die Orgel setzte zur munteren "Schlittenfahrt" an, das "Schneeglöckchen" sang seine schmerzende Arietta und nach Franz Liszts "Oh, quand je dors" standen die Menschen in den vorderen Reihen auf der Empore – vermutlich, um sicherzugehen, dass dort unten auch tatsächlich die CJD-Studierende Nele Schulz brillierte und keine professionelle Opernsängerin, die sich ins beschauliche Bad Nenndorf verirrt hatte. Ob mit einem Solo, gemeinsam mit einem der Chöre unter der Leitung von Ludwig Theis, als nachdenklich stimmende Sprecherin oder an der Orgel: die Akteure verstanden es, ihr Publikum mitzureißen und sie für ihre Sache zu begeistern. Foto: jl
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Besinnliche, ernste und mörderische Töne
Traditionelles Adventskonzert der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen: Musik ruft zu mehr Vertrauen auf
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