1. "Persönliches Lebensziel erreicht"

    Andreas Varnholt zieht eine Bilanz nach 32 Jahren im Bauausschuss

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    WUNSTORF (tau). Es ist sein letzter Auftritt im Umweltausschuss gewesen. Der Leiter des Bauamtes, Andreas Varnholt, wechselt ab kommender Woche in den Ruhestand. Er nutzte daher die Gelegenheit für eine persönliche Bilanz und erntete am Ende der Sitzung viel anerkennenden Applaus. In den drei Jahrzehnten habe ihn vor allem die Debattenkultur und das Engagement der Ausschussmitglieder beeindruckt, die vorurteilsfrei dabei mithalfen, die bauliche Entwicklung der Stadt voranzubringen. "Ich habe diese Qualität sehr geliebt und mein persönliches Lebensziel dank ihrer Hilfe erreicht", so Varnholt.

    Es gab turbulente Phasen, wie nach der Deutschen Einheit zu Beginn der 1990er Jahre, als der Bauausschuss in einen 14-tägigen Sitzungsrhythmus wechselte, um über neue Baugebiete und Stadtentwicklung zu diskutieren. Die Planungsatmosphäre von damals gebe es heute in ähnlicher Form wieder, so Varnholt. Denn vor dem Hintergrund steigender Flüchtlingszahlen ist die Verwaltung jede Woche aufs Neue herausgefordert und zu rascheren Entscheidungen gezwungen als das sonst üblich ist. Denn der eigentliche Arbeitsstil war und ist auf das Abpassen des richtigen Moments bedacht, so Varnholt. So war es beispielsweise beim Hotel Am Burgmannshof, das in einem zerfallenen denkmalgeschützten Fachwerkhaus in der Innenstadt verwirklicht werden konnte. Dicke Bretter mussten dafür gebohrt werden, doch das Ergebnis könne gar nicht besser sein, so der scheidende Baudirektor. Er erinnerte auch an die erfolgreiche Entwicklung des Gewerbegebietes Industriestraße am Bahnhof, die mit Hilfe von klugen Konzepten und finanzkräftigen Partnern umgesetzt werden konnte. Zehn Jahre hat der Prozess gedauert. "Es ging auch immer darum, Potenziale zu nutzen, die schon da sind", so Varnholt. Der Baulückenkatalog, der alle drei bis vier Jahre überarbeitet werde, gelte in diesem Zusammenhang als ebenso wichtige Errungenschaft. Besonders stolz ist Varnholt auf den modernen Erweiterungsbau des Stiftshauses. Viel Kritik habe es damals gegeben. Doch die ist inzwischen verstummt und das Gebäude als Teil des Stiftshügels nicht mehr wegzudenken. Varnholt habe immer Standfestigkeit bewiesen und das Gemeinwohl im Blick gehabt, stellte der Ausschussvorsitzende Jürgen Engelmann (SPD) abschließend fest. Und Christiane Schweer (CDU) würdigte in ihren Dankesworten die gute und konstruktive Zusammenarbeit, vor allem in den Baubesprechungen. Foto: tau

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