BAD NENNDORF (jl). Eine Visite im bundespolitischen Doppelpack hat vor wenigen Tagen die Klinik Niedersachsen erhalten. Die Bundestagsabgeordneten Maik Beermann und Roy Kühne (beide CDU) schauten während ihres Besuchs in Beermanns Wahlkreis zum Thema Heilmittelerbringung vorbei. Vom Vorsitzenden der Geschäftsführung Horst Schiller ließen sie sich durch die weitläufige Rehabilitationseinrichtung führen.
Die Niedersachsenklinik, die beständig rund 260 Patienten beherbergt, ist eine stationäre Einrichtung mit einem kleinen Anteil ambulanter Therapie. Schiller zufolge macht dieser weniger als zwei Prozent des Gesamtumsatzes aus. Kühne, Berichterstatter für den Bereich Heilmittelerbringer und Mitglied des Gesundheitsausschusses, sprach sich für die Förderung ambulanter Zentren aus. Den Grundsatz "ambulant vor stationär" unterstützte Schiller ebenso. "Aber wir wissen auch: ambulant geht immer nur begrenzt", stellte der Diplom-Kaufmann heraus. Er gehe nicht davon aus, in Bad Nenndorf "nennenswerte Belegungsprobleme" zu bekommen. Patienten durch festgeschriebene Blöcke zu schicken, bezeichnete Kühne als "wertfrei". Im gehe es darum, Geld sinnvoller einzusetzen. Dem pflichtete Geschäftsführer Schiller bei. Der Standardplan treffe zwar auf die Mehrheit zu, aber eben nicht auf jeden Patienten. Er plädierte für die Option verstärkter Individualtherapie. Als ein großes Thema prangerte die Klinikgeschäftsführung wie auch das bundespolitische Duo die Bewilligungs- und Sparpolitik der Krankenkassen an. Schiller: "Die Kostenträger üben ihre Genehmigungsgewalt knallhart aus, je nach Kassenlage." Hohe Kosten für Arzneimittel und Krankenhäuser – zuerst werde im Rehabereich gespart. Sein Wunsch: dass nicht laufend neue Verfahren, getriggert durch die Kassenlage, um Geld zu sparen, durchs Dorf getrieben würden. Foto: jl