BÜCKEBURG (ha). Die sechste Tagung der Landessynode Schaumburg Lippe beschäftigte sich mit der Pfarrstellenplanung der Landeskirche bis 2020, der Konzeption ,,Zukunft der Jugendarbeit und des Landesjugendpfarramts", der Vorstellung des neuen Logos der Landeskirche sowie dem Doppelhaushalt 2016/2017 und der Neufassung des Gesetzes über die Dienstangelegenheiten des Landeskirchenamts-Präsidenten. In seinem Bericht ging der Landesbischof Dr. Karl-Heinrich Manzke auf das aktuellen Weltgeschehen ein, dass die Öffentlichkeit beschäftigt. Insbesondere in der Flüchtlingssituation in Deutschland hob er die Arbeit der vielen Freiwilligen hervor und betonte, das Empathie in der christlichen Kultur schon immer verankert ist, man dennoch aber auch Sorge tragen müsse für die politische Ordnung der Gesellschaft. Die Evangelische Landeskirche Deutschland habe die wichtige Rolle, für die Zuwendung zum Nächsten und auch für die Frage nach der Wiederherstellung der politischen zwischenstaalichen Ordnung und somit auch der Regelung der Flüchtlingsfrage einzutreten. Zur Entwicklung der Landeskirche zählen in diesem Jahr die Weiterentwicklung des diakonischen Engagements, wie zum Beispiel das Projekt Tür an Tür; in drei Gemeinden wurden zudem Nachbarschaftsdiakonien eingerichtet. Zusätzlich richtete Dr. Manzke seine Bitte an die Synode, weiter in die Flüchtlingsarbeit der Landeskirche zu investieren. Die Änderung der Grundordnung der Landeskirche sieht eine Formulierung und Eintragung des Kircheseins vor, den geäußerten Bedenken der Kirchenleitungen von 4 Landeskirchen, unter anderem der von Schaumburg-Lippe, folgte die Synode dem Vorschlag und bis Frühjahr 2016 wird ein Zustimmungsverfahren eingeleitet. Zu guter Letzt hob er noch die Fusion der ambulanten Pflegedienste hervor: Er dankte der Synode für die Ausstattung mit den erforderlichen Mitteln, die zu der Kooperation führte und dazu, dass die betroffenen Arbeitsplätze erhalten werden konnten. Ebenfalls lies er allen ehrenamtlich Beschäftigten sowie allen Helfen seinen Dank zukommen. Landesjugendpastor Lutz Gräber stellte konkrete Vorschläge zur Umsetzung neuer Strukturen in der Jugendarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg Lippe vor, das Konzept wurde von der Arbeitsgruppe ,,Zukunft der Jugendarbeit und des Landesjugendpfarramts" unter der Begleitung von Pastor Hansjörg Kopp von der Württembergischen Landeskirche entworfen. Demnach sollen im Sommer 2016 drei neue Diakonie Stellen besetzt werden, die sich schwerpunktmäßig mit der Arbeit mit Kindern, mit der regionalen und gemeindlichen Jugendarbeit und mit der Gewinnung, Schulung und Begleitung ehrenamtlicher Jugendmitarbeiter beschäftigen wird. So sollen Querschnittsaufgaben wahrgenommen und neue Projekte entwickelt werden. Die Zielvorstellung wurde von Gräber wie folgt formuliert: "Wir verknüpfen den geistlichen Auftrag und die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Wir bringen Glauben so zur Sprache, dass er für junge Menschen in einer ihnen gemäßen Weise verstehbar und erfahrbar wird. Wir haben aufgrund unseres christlichen Selbstverständnisses einen eigenen Bildungsauftrag." Die Synode nahm den Vorschlag anerkennend zur Kenntnis und beschloss einstimmig die Umsetzung des dargestellten Konzeptes für eine Projektphase von fünf Jahren.
Das neue Logo der Landeskirche stellt ein ,,offenes Kreuz" dar und soll die Vielfalt, Offenheit und Lebendigkeit der Landeskirche zum Ausdruck bringen. Die sich überlagernden Linien symbolisieren die Fähigkeit des Glaubens, Menschen zu berühren und zu vereinen. Die Neufassung es Gesetzes über die Dienstangelegenheiten beinhaltet eine Befristung der Amtszeit des Präsidenten der Landeskirche. Vor Ablauf der ersten Amtszeit von acht Jahren beschließt der Landeskirchenrat, ob das Kirchenbeamtenverhältnis auf Lebenszeit ausgelegt wird. Die Landessynode kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln widersprechen, worauf ein Wahlverfahren eingeleitet wird. Der Rechtsausschuss regte zusätzlich eine Beratung über die Dienstzeitbegrenzung der leitenden Geistlichen der Schaumburg-Lippischen Landeskirche an, die auf einer der nächsten Tagungen stattfinden soll. Bis zur Wiederbesetzung der Präsidentenstelle wird Harald Weidemüller, Mitglied im Landeskirchenrat, weiterhin die Vertretung wahrnehmen. Foto: privat