1. Einkaufsservice an der Haustür

    Tante-Emma-Wagen kurvt durch Lippe

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    Horn-Bad Meinberg/Holzhausen-Externsteine (ck). Von montags bis samstags macht sich Nadine Richts nun schon seit 10 Jahren mit ihrem Tante-Emma-Mobil auf den Weg zu ihren Kunden, die sie sehnsüchtig erwarten. "Es gibt hier ja keine Läden mehr", erzählt Eugen Bleischel aus Holzhausen, der sich jede Woche auf das Treffen mit Nadine Richts freut. "Mein Tante-Emma-Mobil ist eine Kommunikationsstätte", lacht sie. Hier erfahren die Menschen wer gestorben ist und in welcher Familie eine Hochzeit oder eine andere Feierlichkeit ansteht. "Gerade die ältere Bevölkerung nutzt meinen Service deshalb nur zu gerne", so die Geschäftsfrau, die sich klingelnd oder hupend bemerkbar macht. "Viele hören weder die Klingel oder das Hupen, aber sie haben schon eine Tüte oder Korb an die Haustür oder den Zaun gehängt, dann weiß ich, dass ich klingeln muss." Auch nutzen etliche ihrer Kunden die Möglichkeit sie anzurufen und Artikel zu bestellen, die normalterweise nicht an Bord sind. "Eigentlich habe ich alles für den täglichen Gebrauch. Über Seidenstrümpfe, Zeitungen, Hygieneartikel, Obst, frisches Gemüse, Brot, Kuchen, Wurst und Käse und etliches mehr. Die Kühlkette wird in ihrem Auto nicht unterbrochen. "Ich habe eine Kühlabteilung und auch noch eine Truhe an Bord, gerade im Sommer für die Eiscremeartikel." Um sieben Uhr startet sie jeden Morgen in Kohlstädt, ihre erste Anlaufstelle ist eine Bäckerei in Schlangen, dann geht es weiter nach Österholz, Feldrom, Veldrom und nach Holzhausen. 
"Montags und donnerstags bin ich in Österholz unterwegs, Dienstag und freitags mache ich Station in Holzhausen und Mittwoch und samstags bin ich Kohlstädt unterwegs. So wissen die Kunden genau, wann ich wo bin und können sich darauf einstellen." Gerade die Bewohner in den Altenheimen freuen sich auf sie. Sie kaufen bei ihr ihre Süßigkeiten und Zeitungen und mal eine Karte oder einen besonderen Käse. So sind sie nicht wegen jeder Kleinigkeit auf ihre Angehörigen angewiesen und können selbstbestimmt einkaufen. "Sie sind ja in den Heimen bestens versorgt, aber sie lieben es in meinen Tante-Emma-Laden zu kommen. Die Preise in meinem Mobil entsprechen denen wie in den Tante-Emma-Läden auf dem Land", erklärt sie. Mittags fährt Nadine Richts nach Hause und belädt ihren rollenden Supermarkt neu und schreibt die Bestellungen, die sie am Vormittag bekommen hat. Abends um 17.30 Uhr ist sie gewöhnlich zu Hause, sie bearbeitet wieder Bestellungen und putzt das Auto innen und außen. "Ich habe große Freude an dieser Arbeit und freue mich jeden Tag auf meine Kundschaft", betont die 38-jährige Richts lachend.

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