REHBURG (jan). Spaß haben ist die Maxime des Abends gewesen. Zur "Super Spitzen Knaller-Show" mit dem Comedian und Zauberer Christopher Köhler hatte der Rehburg-Loccumer "KulTour-Verein in den Rehburger Bürgersaal eingeladen. "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr." Sich diesen Satz von Wilhelm Busch zu Herzen zu nehmen ist sicherlich für einen Comedian eine Grundvoraussetzung und so war es auch nur sympathisch und gut, dass Christopher Köhler jede Bescheidenheit fahren ließ– allein schon mit dem Titel seines Programms macht er schließlich augenzwinkernd darauf aufmerksam, was er von sich selbst und seiner Kunst hält. Für den Rehburg-Loccumer "KulTour-Verein" sei es eine Premiere, diese Mischung aus Comedy und Zauberei auf die Bühne zu holen, sagte dessen Vorsitzender Friedrich Holze zu Beginn. Entsprechend hatte wohl auch das Publikum sich zu großen Teilen entschlossen, die Show zu besuchen ohne richtig zu wissen, wofür es denn überhaupt Eintritt zahlt. Spätestens zur Pause waren alle schlauer, hatten sehr gelacht und mancher bekundete, dass er sich solche Sachen im Fernsehen nie ansehen würde, es hier aber richtig lustig sei. Dass bitteschön niemand erwarten solle, Kabarett geboten zu bekommen, dass es nichts Politisches und keine Pseudo-Botschaften geben würde, bekräftigte Köhler auch gleich zu Beginn. "Ich will einfach gemeinsam mit Ihnen ein bisschen Spaß haben!" Den Spaß brachte er in die Runde mit Zaubertricks – die aber eigentlich nur als Begleitung dienten für das, was er an Comedy unters Volk mischen wollte, und dafür, möglichst vielen Menschen aus dem Publikum die Chance zu bieten, ihren Anteil an der Show zu bekommen. Rauf auf die Bühne und runter von der Bühne ging es den ganzen Abend. Kaum eine Nummer verging ohne dass irgendwer einbezogen wurde. Improvisation wurde dadurch manchmal notwendig – etwa dann, wenn er sich Birgit und Ingrid zu einem Trick auf die Bühne holte, sie anwies, ihn mit langer Kette zu umwinden und diese mit Vorhängeschloss zu sichern. Die Sicherung fiel so aus, dass ihm die Ketten-Enden entgegen fielen. Die geplante Entfesselung musste er also entfesselt improvisieren. Die Lacher hatten gerade dadurch alle drei auf ihrer Seite. Mit typisch norddeutscher Überschwänglichkeit musste der Rheinländer dann an anderer Stelle klarkommen: "Halleluja!" sollte der Gerd rufen, von dem er sich einen 20 Euro-Schein geliehen, diesen zerrissen und schließlich doch unbeschadet zurückgegeben hatte. Das Halleluja kam zwar prompt, allerdings so köstlich trocken ausgesprochen, dass es Köhler nahezu die Show gestohlen hat. Foto: jan
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"Halleluja" norddeutsch überschwänglich
Zauberei, Comedy und ein bühnenreifes Publikum / "Einfach gemeinsam mit Ihnen ein bisschen Spaß haben"
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