Reinhold Lüthen, Leiter des Gymnasiums Ernestinum und Polizei-Chef Wilfried Korte, warben im Vorfeld jetzt für die Lesung, die vor allem für junge Leute gedacht ist. Mit von der Partie war auch Joachim Steinbeck, der Nachfolger von Jörg Schröder bei der Stadt und im Präventionsrat. Der heute 33 Jahr alte, in Celle geborene Johannes Kneifel berichtet in seinem Buch, wie er auf die "schiefe Bahn" geriet. Familiäre Probleme wie Krankheit und Arbeitslosigkeit der Eltern entwickelten sich für den jungen Mann offenbar zu einem effektiven Nährboden. Bereits als Teenager driftete Kneifel in die Neonazi-Szene ab. Mit dramatischen Folgen: Als 17-Jähriger erschlug er einen Kontrahenten, wurde verurteilt und wanderte für fünf Jahre ins Gefängis. Noch während seiner Zeit hinter Gittern setzte ein Läuterungsprozess ein, in dessen Folge er zunächst eine Lehre absolvierte, dann das Abitur nachholte und schließlich ein Theologie-Studium begann. Heute ist Johannes Kneifel als Pastor einer Freikirche im Erzgebirge tätig. Ausdrücklich wiesen Wilfried Korte und Reinhold Lüthen darauf hin, dass es weder aus polizeilicher noch aus pädagogischer Sicht in Rinteln eine rechte Szene gebe. Deshalb darf die Lesung am Donnerstag, dem 19. November, in der Ernestinum Mensa - ganz im Sinne des Präventionsrates - unter dem Motto "wehret den Anfängen" betrachtet werden. Foto: km
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Katharsis im Knast: Vom Neonazi zum Abiturienten und Theologen
Norbert Kneifel berichtet im Ernestinum über seine drei Leben / Autorenlesung ein wichtiger Präventionsbeitrag
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