Horn-Bad Meinberg (cp). Einen Gesprächstermin bei Stefan Rother zu ergattern, ist gar nicht so einfach. Gut drei Wochen nach Amtsantritt steckt der neue Bürgermeister bis zum Hals in Arbeit. Zeit, sein neues Domizil in Horn-Bad Meinberg einzurichten, bleibt da kaum.
30 Minuten sind für unser Gespräch angesetzt, und damit nur ein Bruchteil der Arbeitszeit des neuen Rathauschefs: 12 Stunden und mehr verbringt Stefan Rothers derzeit an seinem Arbeitsplatz – hinzu kommt noch die Fahrt von Preußisch Oldendorf nach Horn-Bad Meinberg und zurück. Seine Frau sieht er an manchen Tagen gar nicht: "Wenn ich aufstehe, schläft sie noch, wenn ich zurückkomme, ist sie schon im Bett." Mit dem gemeinsamen Umzug nach Horn-Bad Meinberg soll das besser werden, eine Wohnung ist schon gefunden, nur fertig ist sie noch nicht: "Keine Zeit." Noch ist Rother damit beschäftigt, alle Abteilungen der Verwaltung abzuklappern, Mitarbeiter kennenzulernen und zu schauen, wer wo sitzt und wer was macht. Seine Rolle als Neuling in Horn-Bad Meinberg sieht er durchaus positiv: Zwar fehlten Detailkenntnisse, dafür habe er einen unvoreingenommenen Blick, auch für das Gute. "Horn-Bad Meinberg ist eine interessante Stadt, hat Baustellen, aber auch viele Potenziale, und das hat mich gereizt." Das Wahlergebnis ist verdaut, viele Gesprächen wurden geführt, jetzt will der Bürgermeister zur Sacharbeit kommen: "Daran sind alle interessiert, und das ist auch gut so." Brennende Themen gibt es schließlich genug: Der Haushalt muss eingebracht werden. "Wir sind in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Nicht so schlimm wie bei anderen, aber sicher nicht rosig." Die Entwicklung von Bad Meinberg steht weiter auf der Agenda. Und auch die Unterbringung von Flüchtlingen bleibt ein Thema. Hier möchte Rother weg von der Problematisierung, hin zu echter Integration. Froh stimmt ihn der Aufwärtstrend im Gewerbebereich: "Das lässt mich hoffen."