LAUENAU (al). Glattes Eis ist halt doch etwas anderes als ein gepflegter Fußballrasen. Das mussten 24 A-Jugend-Kicker und deren Betreuer feststellen, als sie sich 24 Stunden lang im Wechsel auf den tückischen Untergrund begaben. Ihr Vorhaben hatte nur ein Ziel: Menschen zur Knochenmark-Typisierung zu gewinnen und dafür Spenden zu sammeln.
Freitagabend, 18 Uhr. Gut zwei Dutzend Läufer tummeln sich in roten T-Shirts auf dem Eis. Fünf Minuten lang drehen sie gemeinsam ihre Runden; dann wechseln sie sich nach genauem Zeitplan ab. Jeder muss eine halbe Stunde laufen – auch diejenigen, die sich bei einer vorherigen Abfrage nur mit einer Note sechs über ihre Eislaufkünste bewerteten. Nach Hause ging kaum jemand in dieser Nacht. Feldbetten und Schlafsäcke lagen im Aufenthaltsraum der Eishalle bereit. Und etliche Freunde und Angehörige feuerten auch noch in früher Morgenstunde die unermüdlichen Läufer an. Bis Sonnabend, 18 Uhr, waren sie tapfer unterwegs. "Ich bin sehr stolz auf unsere A-Jugend", lobte der Trainer und Organisator der Aktion, Reinhard Stegemann: "Alle haben bis zur letzten Minute aufopferungsvoll gekämpft und gelitten." Dabei verschwieg er nicht, dass "Müdigkeit, Blasen und Muskelschmerzen" die stärksten Gegner der eislaufenden Fußballer waren. 5124 Runden haben sie absolviert, wobei etliche der 24 aus der hiesigen Geschäftswelt stammenden Sponsoren bereits ein "Aufrunden" ihrer anteiligen Summe versprochen haben. "Es ist wohl ein Betrag von mehr als 6000 Euro zu erwarten", freute sich Stegemann auf den gewünschten Erlös. Das Angebot, sich an Ort und Stelle mit einer Speichelprobe ebenfalls als Knochenmarkspender registrieren zu lassen, verhallte dagegen weitgehend ungehört: Gerade einmal 37 Personen machten mit. Doch mit dem hohen Spendergeld können weitaus mehr 120 Typisierungen finanziert werden, da jede Laboruntersuchung etwa 50 Euro kostet. Foto: al