Während der Bauarbeiten hatte Hastes Bürgermeister Sigmar Sandmann weitere Bemühungen um einen Investor für das Gebäude ruhen lassen, da die Baustellensituation bei der Suche nach Investoren nicht förderlich gewesen wäre, so Sandmann. Da das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz steht, muss es erhalten werden. Ein Abriss würde also nicht infrage kommen. Dies betonten die Vertreter der Denkmalschutzbehörden. Sigmar Sandmann sieht das als eine klare Vorgabe. Allerdings fühlt er sich von der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Gebäudes alleingelassen. Ein Interesse am Erhalt des Gebäudes sei seiner Meinung nach nicht zu erkennen: "Im Gegenteil: Die Eigentümerin überlässt nach meiner Auffassung die Lösungssuche der Kommune und setzt dabei auf den Leidensdruck, dem die Menschen vor Ort durch das unansehnliche Gebäude ausgesetzt sind," so Sandmann. Die Deutsche Bahn möchte das Gebäude nach eigenen Angaben verkaufen. Egbert Meyer-Lovis, Sprecher der Deutsche Bahn AG sagte auf Anfrage: "Am Empfangsgebäude steht ein Oberleitungsmast. Der musst erst versetzt werden, bevor das Gebäude verkauft werden kann. Dafür werden derzeit Lösungsansätze erarbeitet." Das nähme jedoch noch einige Zeit in Anspruch. Und, wenn ein neuer Standort für den Mast gefunden ist, müsse die Umsetzung in den aktuellen Fahrplan integriert werden, da auf den Gleisen gearbeitet werden müsse und der Mast eine Oberleitung führt. Laut Meyer-Lovis ist für solche Arbeiten eine Vorplanung von etwa einem Jahr nötig. Die Gemeinde Haste möchte nach der Besichtigung nun erst einmal ein Sanierungskonzept erstellen. Tatsächlich ist das Gebäude in keinem guten Zustand. An der Fassade bröckelt sichtlich der Putz. Bei der Besichtigung haben die Beteiligten auch im Gebäude Schäden gesehen. Teilweise seien Lehmdecken heruntergefallen und Balken feucht, so Sigmar Sandmann. Wobei bisher keine gutachterliche Bewertung der Schäden stattgefunden hat, sondern das Gebäude bei der Besichtigung nur in Augenschein genommen wurde. Laut Experten würde eine Sanierung des Gebäudes mehr als zwei Millionen Euro kosten. Bereits vor vier Jahren hatten Ehrenamtliche ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das eine Förderung von mehr als der Hälfte der Sanierungskosten durch Förderprogramme vorsah. Bei der Besichtigung des Gebäudes kamen nun alle Beteiligten zu der Einschätzung, dass eine Sanierung ohne solche Fördergelder nicht möglich wäre. Daher soll nun bei mehreren Fördermittelgebern angefragt werden. Unter anderem aus dem Denkmalschutz könnte Unterstützung durch Fördergelder kommen. Bevor jedoch Anträge auf Fördermittel gestellt werden können, müsste die Sanierung finanziert werden und dafür müssten sich laut Sandmann erst Investoren finden. Außerdem soll ein Konzept zur wirtschaftlichen Nutzung des Gebäudes ausgearbeitet werden. "Interessierte können sich dabei mit Geschäfts- und anderen Ideen beteiligen," sagte Sigmar Sandmann. Diese Ideen können per Email an gemeinde.haste@bad-nenndorf.de eingereicht werden. Foto: privat/gk
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Ein Abriss kommt nicht in Frage, nun geht die Suche nach Investoren weiter
Denkmalschutz-Fachleute besichtigen Bahnhofsgebäude / Fördergelder für Sanierung nötig / Ideen gesucht
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