Elbrinxen (afk). Wie viele Besucher der 88. Martinimarkt in Elbrinxen in diesem Jahr zu verzeichnen hatte – niemand weiß es genau. Aber es werden wieder mehrere Tausend gewesen sein, denn als Indiz mag gelten, dass an den beiden Tagen war in weitem Umkreis rund um das Kulturzentrum Marktscheune nur mit Glück noch ein Parkplatz zu finden war und dass sich an allen Ständen, sowohl beim Kunsthandwerkermarkt als auch entlang des Marktweges und die angrenzenden Gassen, die Menschentrauben häufig ballten. Die Organisatoren vom Heimat- und Verkehrsverein zeigten sich auf jeden Fall mit dem Verlauf und dem Besuch dieser Traditionsveranstaltung hoch zufrieden. Profitieren wird das Dorf vom Erfolg dieser Veranstaltung, denn der Erlös wird wieder in die Dorfverschönerung investiert. Die mit viel Gefühl zusammengestellte Mixtur aus Handwerk, aber auch Spiel und Spaß und das Engagement der Vereine des Dorfes und der Großgemeinde ist sicherlich ein "Geheimnis" des Martinimarktes, der selbstverständlich auch vom gepflegten Erscheinungsbild des Lügder Ortsteils profitiert. Die Verantwortlichen vom Heimat- und Verkehrsverein legen zudem sehr viel Wert auf niveauvolle Angebote – und das zahlt sich eben auch aus. Eine Garantie, dass das Angebotene dann letztlich beim Publikum auch ankommt, gibt es natürlich nicht. Aber das Organisationsteam mit Doris Falke, Heidi Loke und Christel von der Heide ist erfahren genug und schaut sich schon rechtzeitig im direkten und erweiterten Umfeld sehr genau und intensiv nach passenden Ständen um. Und so kommen neben beliebten und bekannten rund 50 Ausstellern auch in jedem Jahr wieder neue Kunsthandwerker hinzu und beleben den Martinimarkt. Karin Schumann und Irmtraud Drewel aus Sonneborn haben ihren Stand mit selbst gehäkelten, gestickten und genähten Waren in der Marktscheune aufgebaut. "Die Menschen sind freundlich, sie zeigen sich aufgeschlossen", stellen beide fest. Anja Grages aus dem Pyrmonter Bergortsteil Neersen war früher Besucherin des Marktes und präsentiert nun in ihrer "Kreativwelt" lustige Wichtelmützen. Auch die freut sich an diesem einzigartigen familiären Flair. Die Marktscheune ist seit 2003 dem Kunsthandwerk vorbehalten. Hier ist dann traditionell immer eine Menge los, wenn sich die Besucher durch die engen Gänge drängeln und hier dem Glaskünstler Dieter Lütkenhaus oder dem Drechsler Gerhard Schrader zuschauen, selbst gestrickte Wintersachen oder auch ein originelles Weihnachtsgeschenk kaufen. Korbflechter Heinz Droste aus Rinteln hat seinen angestammten Platz im Schuppen wieder besetzt und hält mit den Kunden ein Schwätzchen. So etwas kommt an - und ganz nebenbei verkauft er selbstgemachte Marmelade und dazu ein geflochtenes Körbchen. Marmelade mit den verschiedensten Geschmackrichtungen haben auch in diesem Jahr die Sängerinnen des Frauenchores im Angebot. Immer wieder spannend ist der Schätzwettbewerb des Fördervereins der früheren Grundschule. Edda Molinski und ihr Team stellten in diesem Jahr Sportfragen und sorgten für die ein oder andere Verwunderung. Der Rassegeflügelzuchtverein (RGZV) Lügde, einer der erfolgreichsten in Deutschland überhaupt, stellt in Klinges Scheune nicht nur wunderschöne Zuchttiere vor sondern lässt die Besucher auch daran teilhaben, wenn Küken schlüpfen und in Brutmaschinen ihre ersten Lebensstunden verbringen – für viele (und nicht nur die begeisterten Kinder) vermutlich eine Premiere in ihrem Leben. "Das war einfach großartig. Die Züchter haben sich da wirklich sehr viel Mühe gegeben", schwärmt Doris Falke. "Die Besucher waren begeistert." Der ehemalige Elbrinxer Daniel Müller aus Blomberg kam auch mit Vögeln, aber ganz anderer Art: Der Falkner stellte mehrere seine Raubvögel vor. Die Jugendfeuerwehr Wörmketal gab Einblicke in ihre Arbeit und warb auch um weiteren Nachwuchs. die Schlüter-Freunde stellten ihre Trecker vor – ein Magnet vor allem für die meist männlichen Fans PS-starker Zugmaschinen aus der Vergangenheit. Eine tragende Säule eines jeden Martinimarkes ist die Geflügelverlosung. Zum seit Jahren unveränderten Lospreis von 50 Cent kann jeder Hähnchen, Enten, Gänse oder einen der vielen Sachpreise gewinnen. Manch einer nimmt seinen koch- und bratfertigen Braten gleich mit nach Hause. Der bzw. die ein oder andere hatte sogar mehrfach Glück bei der Ziehung. Der Heimat- und Verkehrsverein, unterstützt vom Kindergarten Sabbenhausen setzte wieder erfolgreich auf seinen berühmten und leckeren Kuchen und Waffeln. An diesem Stand drängelten sich an beiden Tagen die Besucher, um die Köstlichkeiten zu genießen. Der Martinimarkt in Elbrinxen ist stets ein Erlebnis für die ganze Familie. So kommen auch die Kinder nicht zu kurz, denn sie können sich auch diesmal wieder schminken lassen, einem Puppenspiel beiwohnen oder im beliebten Karussell ihre Runden drehen. Traditioneller Abschluss war auch wieder der Laternenumzug für die Kleinsten. Auch für die Flüchtlingskinder, die so etwas bisher nicht kannten, hatten die Helfer Laternen besorgt. "Es war wunderschön für alle Kinder", freute sich der 2. Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, Oliver Jürgens. An beiden Tagen gab es natürlich auch Musik. Dafür sorgten der Spielmannszug "Rotweiß" und der Posaunenchor. Am Samstagabend wurde wie immer auch kräftig "geschwoft": DJ Jan Meier legte auf und sorge im eigens errichteten Zelt für Stimmung.
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Familiär und stimmungsvoll
Martinimarkt erlebte wieder enormen Besucheransturm
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