1. Das Netzwerk Obernkirchen hilft

    Infoveranstaltung / Einrichtung dezentraler Unterbringung für Flüchtlinge

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    OBERNKIRCHEN (wa). "Es geht hier nicht nur darum, Mitgefühl gegenüber den Menschen zu zeigen, sondern vor allem um möglichst schnelle Integration um sozialen Problemen vorzubeugen", sagt Hella Hespe, Deutschlehrerin in Obernkirchen und Mithelferin beim Netzwerk "Obernkirchen hilft". Wie viele andere Netzwerkbeteiligte und Interessierte ist sie an diesem Abend in der Aula der Grundschule um aktuelle Informationen zur Flüchtlingssituation von Bürgermeister Oliver Schäfer zu bekommen.

    Neben ihm auf dem Podium sitzt Andreas Hofmann, Gründer des Netzwerkes "Obernkirchen hilft": 15 Lehrer, 10 Helfer und 6 Übersetzer – so die aktuellen Zahlen. Die Stadt rechnet nun mit etwa 130 Flüchtlingen bis Ende Januar. "Wir haben schon früher zu Spitzenzeiten 75 Menschen aufgenommen", sagte Schäfer. Er schätzte die momentanen Kosten auf etwa 20.000 Euro. Für die Erstausstattung und Unterbringung ist der Landkreis verantwortlich. Dörte Worm-Kressin ist derzeit im Gespräch mit Wohnungseigentümern: "Es haben sich schon einige potenzielle Vermieter gemeldet. Die Wohnungen müssen vermietbar sein. Das heißt es müssen ein Herd und eine Waschmaschine angeschlossen werden können", sagte Worm-Kressin. Man spreche von einem Aufenthalt der Menschen zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Mieter ist der Landkreis. Andreas Hofmann wies auf die Notwendigkeit des Netzwerkes hin. Die Menschen bräuchten Hilfe zur Selbsthilfe. Deutschunterricht, Übersetzer, Hilfe bei Behördengängen, Freizeitangebote durch Vereine, Werkstattdienste. Schlichtweg: Integration. Dabei geht es nicht darum, ihnen alles "vorzukauen", sondern ihnen einen Wegweiser in der noch ungewohnten Umgebung zu bieten. Benötigt werden noch Übersetzer für serbisch. Waltraud Denocke sprach in Namen der Kindergärten: "Wir wissen nicht wie viele Kinder kommen, aber wir sind geübt. Wenn sich ein Kind wohlfühlt, lernt es ganz schnell die Sprache", sagte sie. An der IGS Obernkirchen ist bereits eine Sprachlernklasse mit zwölf Schülern eingerichtet worden. Für eine zweite steht noch die Genehmigung aus. Stephan Hartmann, Integrationsbeauftragter der AWO Schaumburg riet den Obernkirchnern ein sogenanntes Café International anzubieten. "Dabei kommen die Flüchtlinge mit den Einheimischen locker ins Gespräch", begründete Hartmann. Und: Man bekomme die Sorgen und Nöte der Flüchtlinge so am besten mit. Hartmann wies bei aller Freude über das Netzwerk auch daraufhin, Ehrenamt auf Augenhöhe zu betreiben – sich selbst und die Flüchtlinge mit der Hilfestellung nicht zu überfordern. Ab November wird in Obernkirchen ein AWO-Mitarbeiter die Stelle von Sozialarbeiter Norbert Rose übernehmen. Hofmann erklärte das Ziel des Netzwerkes: "Wir wollen individuelle Hilfe anbieten und die tätigen Organisationen wie die AWO unterstützen." Interessierte können sich bei ihm per Mail melden: andreas@hofmann4u.de. Foto: wa

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