1. 10 Jahre beispielhafte Teamarbeit

    Veranstaltung des Brustzentrums Lippe im Rathaus

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    Lemgo (pro). Wo viel geleistet wird, sind meist viele helfende Hände am Werk: So verwunderte es nicht, dass sich am vergangenen Wochenende die Reihe der geehrten Mitarbeiter über die halbe Breite des Saals erstreckte und den Rahmen jedes Fotos gesprengt hätte. Das Brust-zentrum Lippe feierte im Rathaus der Alten Hansestadt sein zehnjähriges Bestehen mit Eh-rungen, Fachvorträgen und einer Modenschau. Den Erfolg und die Anerkennung der Institution fasste Leiterin Dorothé Düpont mit Blumen-strauß in der Hand schließlich gerührt und dennoch treffend zusammen: "Das Brustzentrum bin nicht ich allein. Das Brustzentrum ist eine große Gemeinschaftsleistung verschiedener Abteilungen!" Von den sogenannten "Breast Care Nurses", Krankenschwestern mit spezieller Ausbildung für den Umgang mit Brustkrebspatientinnen, bis hin zu den Chefärzten der ver-schiedenen Institute nahm die Belegschaft am Rahmenprogramm teil. Zudem ließen es sich auch Bürgermeister Dr. Reiner Austermann und Landrat Dr. Axel Lehmann zu Anfang nicht nehmen, der versammelten lokalen Fachschaft zu ihrem beharrlichen Engagement von über zehn Jahren zu gratulieren. Die Patientenauszeichnung 2013 als bestes Brustzentrum in NRW bestätigte dies eindrucksvoll.

    Im Frühjahr 2005 wurde das Brustzentrum mit der Nummer 001 in Nordrhein-Westfalen zer-tifiziert – auf diesen Schritt blickte Dr. Hans-Joachim Bücker-Nott von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zurück. Ingrid Britzelmeir, Leiterin der Psychoonkologie in Lemgo, erinnerte dabei mit einem Zwinkern an die Tücken des Prozesses sowie die Leistung aller Beteiligten, die bis zur Optimaltemperatur des Medikamentenkühlschranks wichtige Details beachteten. Schon vor der offiziellen Zertifizierung arbeitete man in Lemgo mit Nachdruck an der best-möglichen Versorgung der allermeist weiblichen Patienten mit Brustkrebs. Einzelne Fragmente aus Krankengeschichten beleuchtete Ingrid Britzelmeir mit ihren Kollegen Dr. Matthias Schütz (Radiologie) und Prof. Dr. Ulrich Schäfer (Strahlentherapie) aus heutiger Sicht. Der Tenor war dabei allen Rednern des Vormittags gemein: Der medizinische Fortschritt ermöglicht heute Therapieansätze, die noch vor fünfzehn Jahren undenkbar gewesen wären. Dazu zähle beispielsweise die Chemotherapie in Tablettenform, wie Dorothé Düpont erläuterte: "So können die Frauen verreisen, ohne die Behandlung zu unterbrechen – das gibt Freiheit zurück, die sehr wichtig ist". Insgesamt stehe man den Patientinnen stets mit Rat und Tat zur Seite – tatsächlich läge es jedoch auch an der Betroffenen selbst, die Therapie mitzugestalten und zu entscheiden, welche Schritte zur Behandlung getan werden. Zur Mittagspause strömten Gäste und Redner zum Büffet und kamen parallel in den optischen Genuss einer Modenschau: Betroffene Frauen präsentierten Wäsche und Bademoden für Brustoperierte jeden Alters, auch zeitgemäße Perücken wurden präsentiert. Neben Mieder und Kunsthaar standen Dekorationen zum Verkauf, deren Erlös der Arbeit mit Brustkrebspatientinnen und deren Familien zugutekommt. Die Gruppe "Weserbergländer Herzen helfen e.V." stellte sich ebenso vor und ist nach vierjährigem Bestehen in diesem Jahr als Verein eingetragen worden. Am Nachmittag erreichten Fachvorträge zu Behandlungsmethoden und psychologischen As-pekten ein breites Publikum aus Betroffenen und Angehörigen, von denen nicht wenige bereits seit dem Vormittag im Rathaus der Veranstaltung beiwohnten.

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