"Was uns nachdenklich stimmen muss, ist die geringe Resonanz auf die literarische Collage ‚Er verging wie der Rauch‘", sagte Kröning. Die literarische Bewältigung des Ersten Weltkrieges wurde letztlich abgesagt. Nicht verbessern konnte sich die finanzielle Situation aus dem Theaterbereich. Das große Abonnement wurde von 2069 Besuchern (46,85 Prozent) wahrgenommen. In der Spielzeit 2013/2014 waren es 2390 Besucher (54,12 Prozent) und in der Spielzeit 2012/2013 2176 Besucher (49,9 Prozent). Kröning sprach eine öffentlichkeitswirksamere Werbung an, leider sei die Plakatwerbung in der Innenstadt nur noch eingeschränkt möglich, die Vitrine in der Fußgängerzone musste aufgegeben werden, ohne die in Aussicht gestellte Werbefläche dafür erhalten zu haben. Überdacht werden soll eine Berücksichtigung von sogenannten Zugpferden, wenn es die Honorarhöhe zulasse. Mit dem kleinen Abonnent soll den Besuchern kurzweiliges Unterhaltungstheater geboten werden. "Das haben wir in dieser Saison nicht erreicht", berichtet der Vorsitzende. Die Auslastungsquote lag bei 897 Besuchern (40,62 Prozent), und erneut unter der des großen Abonnements. Das sei ungewöhnlich. Das Theater für Kinder laufe seit Jahren in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Grundschulen und Kindergärten alles in allem gut. Erstmals seit der Eröffnung der Abtei im Jahr 1987 konnte aufgrund ihrer schweren Erkrankung Gertrud Kröning die Lesungen in plattdeutscher Sprache nicht eröffnen. Bedauerlich fand es Siegfried Kröning, dass bei der Lesung von Dörte Hansen "Kanink un Psyche" nur 29 Gäste gekommen sind. Bei der Lesung von Uwe Hansen kamen 51 Besucher. "Die plattdeutschen Abende zählen atmosphärisch zu den schönsten Veranstaltungen des Kulturrings", so Kröning. Das Neujahrskonzert beschert dem Verein seit mehr als 20 Jahren ein volles Haus. Zur Finanzlage des Kulturringes sagte der Vorsitzende: "Wir haben einen finanziellen Engpass und werden intensiv daran arbeiten, dort wieder heraus zu kommen. Ich bin mir ganz sicher, dass wir das schaffen werden". Maßnahmen dazu sind unter anderem eine moderate Eintrittspreiserhöhung, das Weglassen von zusätzlichen Angeboten, um kein Risiko einzugehen oder auch besonders auf die Honorarhöhen achten. "Auch wenn uns vornehmlich die Erhöhung der Feuerwehrgebühren zu schaffen macht, müssen wir konstatieren, dass Rat und Verwaltung der Stadt uns gute Rahmenbedingungen für unsere Arbeit zur Verfügung stellen", sagte der Vorsitzende. Ein Wort des Dankes richtete Kröning an die am 17. Oktober 2014 verstorbene Christel Sandt und seine am 24. April 2015 verstorbene Ehefrau Gertrud Kröning. Jede auf ihre Weise hätte sich um den Kulturring verdient gemacht. Foto: gi
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Finanziell unsichere Zeiten beim Kulturring
Theater für Kinder künstlerisch erfolgreich mit vielen Besuchern / Fazit zur letzten Spielzeit fällt durchwachsen aus
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