1. Studenten konstruieren Rennwagen

    Innovative Technik punktet im internationalen Wettbewerb

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    Lemgo (nr). Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb, in dem es darum geht binnen eines Jahres einen Rennwagen zu entwickeln, zu konstruieren und zu fertigen. Die Studenten des OWL Racing-Teams aus Lemgo beweisen, dass ihr Know-how und ihre Zusammenarbeit zum Erfolg führen. "OWL 1.5" heißt der Formel-Rennwagen, den ein Team aus 50 Studenten der Hochschule OWL am Standort Lemgo in 8 Monaten entworfen, konstruiert und gebaut hat. Die Außenhaut, die von Hand gearbeitet wurde, besteht aus Carbon – und nicht nur das komplette Aerodynamik-Paket wurde von den Studenten selbst entwickelt. Von 600 Hochschulen weltweit, haben sie es bereits auf Platz 161 geschafft und die eine oder andere innovative Technik in ihrem Fahrzeug ist da sogar konkurrenzlos. Seit 2008 nimmt der Verein OWL Racing-Team an dem Wettbewerb mit den selbstkonstruierten und gefertigten Prototypen teil. "Für solch ein Projekt ist es einfach unabdingbar, dass viele verschiedene Fachbereiche eng zusammenarbeiten", erklärt Marketing-Leiterin Katharina Zoe Nehrkorn, Studentin der Medienproduktion. "Unser Team besteht aus Studenten jedes Semesters – unter anderem aus den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Produktionstechnik, Medienproduktion, sowie technischer und angewandter Informatik. Aber wer gerne bei uns mitmachen möchte, ist natürlich nicht ausgeschlossen, sondern herzlich eingeladen mit einzusteigen, ganz gleich welchen Studiengang man an der Hochschule belegt." Dabei bietet der Konstruktionswettbewerb den Studenten auch die Möglichkeit, die Bachelorarbeit im Rahmen des Projektes zu verfassen. Neben der achtmonatigen Konstruktions- und Bauphase, nehmen auch die Wettbewerbe zwei bis drei Monate Arbeit in Anspruch. Der wohl bekannteste Austragungsort in Deutschland ist hier Hockenheim, aber für das Team ging es dieses Jahr schon nach Tschechien und Italien. "Die Wettbewerbe umfassen zwei Disziplinen", so Teamleiter Artur Bleich, Student der Elektrotechnik. "Die dynamischen Disziplinen umfassen unter anderem Beschleunigung, Fahrdynamik und Dauerbelastung des Fahrzeugs auf einer 22 Kilometer langen Strecke. Statische Disziplinen sind konstruktive Lösungen und Innovationen, Kosten und Bauteiloptimierung und Präsentation. Wenn dann in der Jury auch noch Fachleute von Ferrari und Porsche sind, wird das richtig spannend." Besonders erfolgreich kehrte das Team dieses Jahr aus Tschechien zurück und konnte stolz den zweiten Platz in der statischen Disziplin "Cost Report" vorweisen. Stolze 120.000 Euro hat die neue Konstruktion gekostet. Das sind reine Materialkosten ohne Arbeitsstunden. Der ideele Wert? Da ist sich das Team einig: unbezahlbar. Ohne Sponsoren wäre das nicht machbar. "Es geht nicht immer nur um Sponsoren für Material und Technik", weiß Katharina Zoe Nehrkorn. "Manchmal hilft schon eine Beratung durch den einen oder anderen Fachmann." Einer der größten Sponsoren ist da die Hochschule selbst, aber um weiter an den Konstruktionswettbewerben teilnehmen zu können, sind die Studenten auf Sponsoren aus unterschiedlichen Bereichen angewiesen. Nicht immer ist die Unterstützung ausreichend. "Da müssen wir leider ab und an Teile aus den Vorgängermodellen ausbauen", sagt Artur Bleich. "Auch wenn uns das dann schwer fällt", fügt er hinzu, "im Team können alle Beteiligten hilfreiche Kontakte knüpfen, sich Wissen aneignen und mehr als nur einen Blick auf die Arbeitswelt werfen." Und da die Zeit für eine offizielle Vorstellung des Formel-Rennwagens zu knapp war, wird dieser in einem "Roll-out" am 29. Oktober um 17.30 Uhr am "InIT", dem Forschungsinstitut der Hochschule OWL, stattfinden. Anmeldungen gehen an "info@owl-racing-team.de". BUZ Besonders stolz sind die Konstrukteure auf innovative Details. Artur Bleich zeigt die Drosselklappe. Eine technische Besonderheit lässt hier das Racing-Team der Konkurrenz ein Stück voraus sein. Die Lenkvorrichtung muss beim Ein- und Aussteigen angenommen werden – sonst wird es eng. Auch der Präsident der Hochschule OWL, Dr. Oliver Herrmann (Bildmitte), überzeugt sich gerne vom Know-how seiner Studenten. Fotos: Retzlaff

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