1. "Flüchtlingszuzug bringt 
tiefgreifende Veränderungen"

    Stellungnahmen im Kreistag: Herausforderung und Chancen sehen

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    LANDKREIS (bb). Die Redner der verschiedenen Gruppierungen des Kreistages haben in der Diskussion zur Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis betont, dass Schaumburg vor einer außerordentlichen Herausforderung und tiefgreifenden Veränderungen stehe. So hielt Gunter Feuerbach (CDU) fest, dass die derzeitige "Ausnahmesituation" nicht Ende Januar 2016 enden werde, sondern von weiteren Zuweisungen von Flüchtlingen auszugehen seien. Schon für die angemessene Unterbringung seien große Anstrengungen nötig, die Integration der Neuankömmlinge sei eine Aufgabe, "die uns Jahre und Jahrzehnte fordern wird". Auch die bisherigen Annahmen zur demographischen Entwicklung seien neu zu überdenken. Die Situation sei eine Herausforderung, aber biete auch Chancen. Mit entsprechendem Mut, Willen und Flexibilität sei die Aufgabe zu bewältigen. Eckhard Ilsemann (SPD) betonte, dass eine Entwicklung eingesetzt habe, die zu einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung führen werde. Der Landkreis Schaumburg sei auf diesen Wandel jedoch relativ gut vorbereitet und verfüge über Strukturen, um den Start der Neuankömmlinge in der Gesellschaft zu erleichtern.

    Michael Dombrowski (Grüne) erklärte, es sei notwendig, Ideen zur Unterstützung der freiwilligen Helfer zu entwickeln, schließlich kämen diese vielfach an den Rand ihrer Kapazität. Broschüren, eine Hotline oder Anlaufpunkte für Ratsuchende seien denkbar. Wichtig sei es außerdem, die Flüchtlinge nicht der Untätigkeit in ihren Unterkünften zu überlassen. Die Einbindung in gemeinnützige Tätigkeiten sei eine Möglichkeit, frustrierende Langeweile zu vermeiden. Richard Wilmers (WIR/FDP/Möller) lenkte den Blick auf die Beschulung der Flüchtlingskinder. Zusätzliche Lehrkräfte, Erzieher und Sozialpädagogen seien nötig, um die Aufgaben in diesem Bereich zu bewältigen. Ralf Sassmann (WGS) unterstrich, dass die "Herausforderungen gigantisch" seien. Trotzdem sei der Landkreis auf einem guten Weg, nicht zuletzt weil die Ehrenamtlichen Aufgaben übernommen und "bravourös gemeistert" hätten. Bei der Vielzahl der Ankommenden gelte es jedoch, bei den Hauptamtlichen nachzubessern. Heinrich Sasse (ebenfalls WGS) erklärte, dass es notwendig sei, Bedenken der Bürger ernst zu nehmen und Konzepte zu entwickeln, wie die derzeitige Akzeptanz für die Flüchtlinge zu erhalten sei. Foto: archiv bb

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