1. Flüchtlinge willkommen

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    Extertal-Göstrup (kl). "Ich danke Ihnen allen, dass Sie gekommen sind, um mit Sabine Brüggemann von der Gemeinde Extertal und mir die Lage der Flüchtlinge in unserer Gemeinde zu besprechen, gemeinsam zu überlegen, was getan werden kann, um ein gutes Zusammenleben zu ermöglichen und damit verbunden, den zu uns gekommenen Menschen eine Zukunft zu geben", so Martina Roche, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Extertal. Die im Göstruper Backhaus versammelte Runde bestand aus den Arbeitskreisen Kontakt/Sport und Sprache, die sich ehrenamtlich um die Flüchtlinge in der Gemeinde Extertal kümmern. Im Zentrum der Diskussion stand der allgemeine Wunsch der Beteiligten, Nachbarschaftstreffen in Almena und Bösingfeld zu organisieren, damit sich alle gegenseitig kennenlernen können, Ein solches Treffen wird organisiert. Zurzeit leben 130 Asylsuchende in der Gemeinde Extertal, darunter zahlreiche Familien mit Kindern. Sie leben in Almena, Laßbruch, Kükenbruch, Linderhofe und Bösingfeld und sind zum Teil zentral oder in privaten Wohnungen untergebracht. Die Flüchtlinge sind gewillt, schnell Deutsch zu lernen, und haben zum Beispiel in gemeinnütziger Arbeit den Bauhof bei der Pflege der Außenanlagen des Schulzentrums Hackemackweg unterstützt. Ihr Wunsch ist es, in Kontakt mit den Extertalern zu treten. So sind zum Beispiel zwei Flüchtlinge einer Einladung der Realschule Extertal gefolgt und haben im Kreise einer 10. Klasse in der Politikstunde aus ihren Leben, von der Flucht und den damit verbundenen Problemen berichtet. Die Schüler mit ihrer Lehrerin, Petra Esch-Hodde, folgten gebannt den Erzählungen und baten am Unterrichtsende um einen erneuten Besuch, da vieles noch gemeinsam zu diskutieren sei. Zur Begrüßung hatten sie extra einen Kuchen gebacken und die Tafel mit dem Grußwort "WELCOME" verschönert. Die Flüchtlinge waren im Anschluss sichtlich gerührt, so gastfreundlich aufgenommen worden zu sein. Ein herzlicher Empfang wurde auch zwei Flüchtlingen bereitet, die zusammen mit der Integrationsbeauftragten von der AWO Extertal, unter der Leitung von Georg Begemann, zum Mittagessen in das Friedrich-Winter-Haus eingeladen wurden. Ein syrischer Flüchtling ließ es sich nicht nehmen, auf seinem Saiteninstrument, der Tambur, zu spielen. Viele Senioren waren sichtlich bewegt, als er begann, ein melancholisches Heimatlied zu singen. Einige der Ehrenamtlichen gaben bei der Versammlung im Backhaus einen kurzen Bericht über die bereits vorhandenen Aktivitäten, wie Deutschunterricht, Bereitstellung von gebrauchten Fahrrädern und Spendensammlungen. Helfende Hände unterstützen die Flüchtlinge auch bei der Wohnungssuche und vielem mehr. Sollen Patenschaften für Familien und Einzelpersonen eingeworben werden oder nicht, auch das war eine Anregung. Zu all diesen Fragen und Überlegungen wurde eine Liste herumgereicht, in der sich ein jeder zum Mitmachen eintragen konnte. Angeregt wurde, ein Internetportal einzurichten, in dem allgemeine Informationen zum Thema Flüchtlinge in Extertal aufbereitet werden sollen. Mit dem Verein JuKulEx wird zurzeit über die Einrichtung eines Sprachcafés/Begegnungscafés verhandelt, das Anfang Oktober seine Türen für die Flüchtlinge und die Extertaler Bevölkerung öffnen soll. In einer zwanglosen Atmosphäre besteht dann jeweils freitags ab 16 Uhr bei einer Tasse Kaffee oder Tee die Möglichkeit eines regen Austausches und Kennenlernens.

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