1. Das Beste gegen Einfalt

    Landesbischof Manzke fordert: "Lasst einander gelten!"

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    STADTHAGEN (pp). "Wir müssen Zäune abreißen und Türen öffnen", hat Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke in seiner Predigt im Rahmen des zentralen Eröffnungsgottesdienstes der unter dem Motto "Vielfalt – das Beste gegen Einfalt" stehenden interkulturellen Woche in Niedersachen in der St. Martini Kirche in Stadthagen gefordert. "Aber wir müssen auch mit unseren Kräften haushalten und dürfen den Christlichen Glauben nicht verleugnen." Mit beleitet wurde der Gottesdienst von Katholiken, Juden und Aleviten, die einer muslimischen Glaubensrichtung angehören, sodass die drei großen, monotheistischen Religionen vertreten waren. Angelehnt an das Kinderspiel "Ich sehe was, was Du nicht siehst" entwickelte Manzke aus dem Römerbrief des Paulus (Römer 15,1-7) drei Bilder, die manche Menschen zur Zeit nicht sehen: "Wenn wir einen starken Glauben haben, ist es unsere Pflicht, die anderen in ihren Schwächen mitzutragen.", "Wir müssen aus dem Geschriebenen und der Geschichte lernen, damit wir Nutzen davon haben" und "Lasst einander also gelten und nehmt euch gegenseitig an", lauteten die zentralen Wünsche, auch im Hinblick auf diejenigen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. In diesem Zusammenhang dankte der Landesbischof allen Schaumburgern, die sich ehrenamtlich engagieren.

    Auch Mutter Teresa fand in Manzkes Predigt einen Platz. Diese habe während eines Fernsehinterviews mit CNN einen heruntergekommenen Mann umarmt, woraufhin der Reporter bemerkte, er täte dies nicht für 1.000 Euro. "Ich tue es auch nicht für 1.000 Euro, sondern weil ich es muss", lautete Mutter Teresas Antwort. Einen Höhepunkt in der vom Kulturzentrum "Alte Polizei" koordinierten Veranstaltung stellte die Musik der Gruppe "Musica del Paradiso" dar. Das aus Musikern unterschiedlicher kultureller Herkunft bestehende Ensemble sang und spielte Stücke aus jüdischer, christlicher und islamischer Tradition, beispielsweise aus dem 13. Jahrhundert, in dem in Spanien die drei Religionen friedlich nebeneinander existierten. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele Gottesdienstbesucher die Chance zu Begegnungen und Gesprächen bei Kaffee und Kuchen. Der Eine-Welt-Laden bot fair gehandelte Produkte an und die Alevitische Jugend sorgte für die musikalische Untermalung. Foto: pp

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