STADTHAGEN/LANDKREIS (jl). Gut sehen und gesehen werden – das ist wichtig im Straßenverkehr. Vor allem, wenn die Tage wieder kürzer werden. Die Beleuchtung an seinem Fahrzeug, und auch Fahrrad, nicht nur auf ihre Funktionstüchtigkeit, sondern auch auf die korrekte Einstellung zu kontrollieren, dazu motiviert zum 59. Mal der sogenannte Licht-Test. Ab 1. Oktober können Autofahrer ihre Wagen wieder kostenlos in den Kfz-Innungsbetrieben durchchecken lassen, um gut gerüstet in die dunkle Jahreszeit zu rollen. Denn: "Licht schafft Sicht", so das Motto der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion des Kraftfahrzeuggewerbes und der Verkehrswacht.
"Beleuchtungsmängel jenseits der 30 Prozent bergen ein hohes Gefährdungspotenzial", betonten Erwin Tatge, Obermeister der Kfz- Innung Schaumburg, und Axel Bergmann als Vertreter des Stadthäger Polizeikommissariats, das die Aktion erneut unterstützt, bei der Vorstellung der Aktion im "Haus der Innung" in Stadthagen. Tatge berichtete von einem Fahrrad, das ihm erst jüngst mit einem zu hoch gestellten Licht entgegenkam. "Es ist erschreckend, was für Leistung ein kleiner Fahrradscheinwerfer bringt", so der Obermeister, der buchstäblich geblendet gewesen war. Sind es die Scheinwerfer eines Autos, die nicht korrekt eingestellt sind, kann sich wohl jeder vorstellen, wie der Geblendete blinzeln muss. Damit dies eben nicht passiert, stehen laut dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fritz Pape allein in Schaumburg 50 Kfz-Werkstätten in den Startlöchern. Kleine Mängel beheben sie sofort und kostenlos. Nach erfolgreichem Test gibt es eine Plakette – in optimierter Aufmachung – für die Windschutzscheibe, die der Polizei geprüftes Licht signalisiert. Beim letztjährigen Licht-Test wies knapp ein Drittel der überprüften Fahrzeuge eine fehlerhafte Beleuchtung auf. Grund genug für die Polizei, ihr Augenmerk jetzt wieder verstärkt auf das Auto-Licht zu richten. "Wenn etwas nicht funktioniert an der Anlage, ist die Kontrollchance natürlich deutlich höher", brachte es Bergmann auf den Punkt. Aus Sicht der Unfallverhütung sei die Licht-Test-Aktion ein großer Faktor. Denn neben der aktiven Sicherheit, mit modernen Scheinwerfersystemen die Straße ausleuchten und etwa dunkel gekleidete Personen erkennen zu können, sei auch die passive wichtig. Andere Verkehrsteilnehmer müssten einen selbst ebenfalls gut sehen können; das Beleuchtungsbild müsse dem richtigen Fahrzeugtyp zuzuordnen sein. Die ordnungsgemäß funktionierende Lichtanlage des Fahrzeugs sei aber ebenso wichtig wie die vorschriftsmäßige Nutzung, stellten die Beteiligten heraus. Viele wüssten zum Beispiel nicht, wann sie die Nebelschlussleuchte einschalten dürfen. Die Antwort: außerorts bei Sichtweiten unter 50 Metern. Das erlaubt dann aber auch nur maximal 50 Stundenkilometer. Was dem Fahrer eine vorteilhafte Ausleuchtung beschert, stellt so manchen Kfz-Betrieb aber vor Herausforderungen, wie Tatge zu bedenken gab: "Der technische Aufwand wird immer höher." Die hochmodernen und sensiblen Anforderungen mit kameragestützten Systemen auf einer nivellierten Fläche erfüllen zu können, werde der einen oder anderen Werkstatt noch "Schweißtropfen auf die Stirn treiben", sagte der Obermeister. Aufmerksam auf die Verkehrssicherheitsaktion macht übrigens auch ein Gewinnspiel, bei dem sich ein Glückspilz über einen nagelneuen Renault Captur freuen kann. Foto: jl