HANNOVER (bb). Nach sechs Spieltagen steckt Hannover 96 ganz tief in der Krise. Die Mannschaft ist auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und macht nicht den Eindruck, mit einer plötzlichen Kehrtwende einen zügigen Aufwärtstrend einleiten zu können. So sind die Aussichten denn auch äußerst gering, im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr zu Zählbarem zu kommen.
Hannover 96 hat zwei Kellerduelle in Folge verloren und damit zwei Schläge bekommen, die nicht rasch zu verdauen sind. Schon vor den Partien gegen Augsburg und Stuttgart war klar, dass 96 einen schweren Weg vor sich haben würde. Dies formulierte auch Trainer Michael Frontzeck immer wieder. Im Duell gegen ebenfalls angeschlagene Teams waren zwar nicht unbedingt bedeutende spielerische Steigerungen zu erwarten. Sehr wohl jedoch, dass 96 mit etwas Glück, viel Biss und galliger Defensiv-Arbeit etwas Zählbares erkämpft und damit ein Zeichen der Zuversicht setzt. Tatsächlich kann man der Frontzeck-Elf in den beiden Begegnungen nicht mal mangelnden Einsatzwillen vorwerfen, dass Bemühen um eine Verbesserung war erkennbar. Trotzdem verloren die "Roten" sowohl in Augsburg als auch daheim gegen Stuttgart vollauf verdient. So leistet sich die Mannschaft immer wieder schwerwiegende individuelle Patzer. Die einst stabile Defensive ist wackelig und verunsichert, versäumt es in entscheidenden Momenten beherzt zuzupacken. Auch wenn die Rückkehr von Hiroshi Kiyotake dem Team zweifellos gut tut, bleibt in der Offensive zu viel Stückwerk. 96 ist im Vorwärtsspiel zu harmlos, Chancen bleiben Mangelware. Insgesamt wirkt das Zusammenspiel der Mannschaft viel zu wenig abgestimmt. Auch die Wölfe aus Wolfsburg kassierten zuletzt bei der 1:5-Klatsche gegen Bayern eine empfindliche Niederlage. Nach dieser Pleite wird die hochkarätige Truppe aus Wolfsburg jedoch wütend die Zähne fletschen und alles daran setzen, sich gegen Hannover zu rehabilitieren. Wie sich die 96-Elf derzeit präsentiert, macht sie nicht den Eindruck, dass ihr nur ein Erfolgserlebnis fehlt, um eine Blockade zu lösen und anschließend auf deutlich höherem Leistungsniveau zu agieren. Nur schrittweise kann sie sich schwer eine Verbesserung erarbeiten. Der Weg aus dem Tabellenkeller wird lang und mühsam werden, so er denn gelingt. Foto: bb