STADTHAGEN (bb). Im Pressegespräch haben die Vertreter der großen Gruppen im Stadthäger Stadtrat, Jan-Philipp Beck (SPD), Maria Börger-Sukstorf (Bündnis 90/Die Grünen) und Heiko Tadge (CDU) ihre Position zur Weiterentwicklung des Freizeitbades "Tropicana" erläutert. Gemeinsame Linie sei es, sowohl ein Bewegungsbecken als auch eine Möglichkeit zum Außenschwimmen zu verwirklichen, hielten die Ratsmitglieder fest. Damit grenzten sie sich von der Position des Bürgermeisters ab.
"Wir sagen, es geht beides, nur nicht gleichzeitig", betonten Heiko Tadge und Jan-Philipp Beck. SPD/Grüne und CDU würden im Rat seit langem eine gemeinsame Linie zur Weiterentwicklung des "Tropicana" verfolgen. Diese unterscheide sich von der Position des parteilosen Bürgermeisters Oliver Theiß, sei dieser jedoch nicht grundlegend entgegengesetzt, auch wenn dieser Eindruck manchmal in der Öffentlichkeit entstehe. Theiß fordert, eine Bürgerbefragung zu starten, um zu ermitteln, ob die Stadthäger ein Bewegungsbad oder Außenschwimmbecken zur Ergänzung des "Tropicana" bevorzugen. Um beide Maßnahmen zu verwirklichen, verfüge die Stadt nicht über genügend Geld. Deshalb würde der Bau eines Bewegungsbades bedeuten, dass ein Außenschwimmbecken nicht mehr verwirklicht werden könne, so die Argumentation des Bürgermeisters. Beck, Tadge und Börger-Sukstorf betonten, dass in der bereits erfolgten Bürgerumfrage ein Bedarf sowohl für das Bewegungsbecken als auch für das Außenschwimmen festgestellt worden sei. "CDU und SPD/Grüne fühlen sich verpflichtet, diesen Auftrag in den nächsten Jahren umzusetzen", hielten die Gruppen- und Fraktionsvorsitzenden fest. Mit der Einstellung der Investitionskosten in den Haushalt 2016 für den Bau eines Bewegungsbeckens in Höhe von 1,7 Millionen Euro per Verpflichtungsermächtigung durch den Rat und dem Abschluss der Planungsphase für das Bewegungsbecken, sei dieses Projekt bereit dazu, umgesetzt zu werden. Die politische Entscheidung zuerst ein Bewegungsbecken zu bauen, sei so bereits gefallen. Eine weitere Bürgerumfrage sei deshalb nicht sinnvoll und suggeriere den Menschen, eine nicht mehr vorhandene Entscheidungsmöglichkeit. Ein Umschwenken zum jetzigen Zeitpunkt würde zu einer erheblichen Verzögerung der Weiterentwicklung des "Tropicana" führen. Die deutlich komplexeren Planungsarbeiten und Vorbereitungen für ein Außenschwimmbecken würden einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen. Es sei jedoch nötig, jetzt aktiv zu werden, um die Attraktivität des "Tropicana" zu steigern und das Absinken der Besucherzahlen zu stoppen. Dies bedeute eben nicht, dass auf das Außenschwimmen verzichtet werde. Es sei der politische Wille von SPD/Grünen und CDU, auch dieses in der nächsten Ratsperiode zu verwirklichen. Hier würden die großen Fraktionen bewusst einen Schwerpunkt setzen und entsprechende Priorisierungen im Haushalt vornehmen. Dazu sei das sich in der "Pool-Challenge" abzeichnende bürgerschaftliche Engagement aufzunehmen und in die Entwicklung des Projektes einzubinden. Ziel müsse es selbstverständlich sein, das laufende Defizit beim Betrieb des Gesamtensembles "Tropicana" möglichst gering zu halten. Auch hierzu könne bürgerschaftliches Engagement in verschiedenen Formen eine wichtige Rolle spielen. Foto: bb