FEGGENDORF (al). Letzte Gelegenheit, auch unangemeldet Bergleuten bei der Arbeit zuzusehen, bietet sich noch bis zum 27. September. Dann endet die Saison im "Feggendorfer Stolln". Winterruhe kehrt jedoch nicht ein, wie Betriebsleiter Florian Garbe und seine Helfer beteuern. Auch in den nächsten Monaten wird weiter gearbeitet. Jetzt mussten sie eine Menge Fragen beantworten: Ihren Aktionstag "Bergwerk in Betrieb" nutzten vor allem Familien mit Kindern.
Prompt hatten die Kumpels eine Menge Helfer. Natürlich nicht in den engen Gängen der ehemaligen Zeche. Doch draußen bei Tageslicht ging es recht quirlig zu. Steine wurden zerklopft, um Schotter für das Gleisbett zu gewinnen. Leere Loren rollten über die schmalen Schienen. Und natürlich weckte der Funkenflug an der großen Esse der Feldschmiede das Interesse. Da wurde sogar ein Hufeisen geschmiedet, das in einem großen Brett seine Konturen hinterließ. Mutige bestiegen ein Fahrrad, das auf den Gleisen rollte. Garbe hatte das originelle Gefährt von einem stillgelegten Bergwerk im Ruhrgebiet erhalten. Überhaupt trifft immer wieder einmal eine Dauerleihgabe oder ein unerwartetes Geschenk ein. Vor Tagen erst stand mit einem Mal eine große Lore mitten auf dem Platz. Ein Besitzer aus Reinsen hatte die einst im "Hilfe Gottes"-Schacht bei Bad Grund verwendete Transporthilfe abgeliefert. "Mit ihrer Größe passt sie gar nicht in unseren Betrieb", bedauerte Garbe. Doch das gute Stück könnte wohl bald an einer Kreuzung im Deister bei Wanderern die Neugier für einen Stollen-Besuch wecken, wenn der Förster seine Zustimmung erteilt. Manchmal schafft auch die Landkarte Verbindungen. So ist der zehnjährige Paul mit seinen Eltern von Bantorf über den Berg gekommen, weil der gedruckte Hinweis neugierig machte. Nun schaut auch Pauls Mutter mit Interesse der Arbeit an der Feldschmiede zu: "Ein tolles Ziel." Das wissen längst Samantha und Germano. Während die Mütter sich über Kaffee und Kuchen freuen, lernen sie bei Hans-Hermann Weber das Steineklopfen. Was sie aber noch neugieriger macht: Der Mann ist ein richtiger Bergmann, der auch werktags in Bokeloh tief unter Tage arbeitet. An Wochenenden aber hilft Weber den Feggendorfer Kumpels. 40 Meter haben sie in den vergangenen Monaten von der historischen Grundstrecke sowie einen als "Hilfsfährt" bezeichneten Seitenstollen wieder neu freilegen können. Stück für Stück arbeiten sie auch im Winter sich durch den Berg. Besucher dürfen trotzdem kommen. Sie müssen sich nur unter (0173) 781 81 81 anmelden. Foto: al