LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Mit der Übergabe des Wilhelm-Busch-Preises haben die Stiftung der Sparkasse Schaumburg, die Schaumburger Landschaft und die Schaumburger Nachrichten den Cartoonisten Hans Traxler für sein Werk ausgezeichnet. Bei der Zeremonie im Stadthäger Ratskellersaal verlieh Traxler seinerseits mit einer besonderen Geste seiner Verehrung für Altmeister Busch Ausdruck. Der Preisträger ging vor dem Bildnis Buschs auf die Knie.
Eine lange Rede hatte der Maler, Cartoonist, Illustrator und Kinderbuchautor Traxler nicht vorbereitet. Seine Haltung zu Wilhelm Busch könne er am besten mit einer Geste zum Ausdruck bringen, so Traxler, eben indem er auf die Knie gehe. "Ich hoffe, ich komme wieder hoch", fügte der Preisträger hinzu. Damit hatte der 86-jährige Traxler unter dem Beifall des Publikums im Ratskellersaal keine Schwierigkeiten. Als Laudatorin hatte zuvor die Verlegerin Antje Kunstmann Traxlers außergewöhnliches Können hervorgehoben. Auch wenn sie gewisse biographische Parallelen zwischen Traxler und Busch ausmachte, beide verbrachten einen großen Teil ihrer Kindheit in relativ großer Freiheit in einem kleinen Ort, bleibe es ihr "ein Rätsel, wie man zu einem Meister der komischen Kunst wird". Der Vertreter der Frankfurter Schule habe in seinen Werken den jeweiligen Zeitgeist eingefangen wie wenige andere. "Dass wir den Altkanzler Helmut Kohl als Birne im Sinn behalten, dass wir die Wahrheit über Hänsel und Gretel kennen, alles Traxler", so Antje Kunstmann. Der Künstler habe in seinem Werk sehr vielen Menschen große Freude, Lachen und auch Befreiung geschenkt. Ernst Kahl, Preisträger aus dem Jahr 2011, ergänzte zum Abschluss der Veranstaltung die Lobrede um ein kurzes Gedicht. "Dir gebührt der Lorbeerkranz, drei Mal Vivat, Meister Hans", lautete dessen letzte Zeile. Vor der Vergabe des mit 10 000 Euro dotierten Wilhelm-Busch-Preises waren drei nichtprofessionelle Dichter mit dem "Hans-Huckebein-Preis" geehrt worden. Jury-Mitglied Frank Suchland übergab dabei drei zweite Preise an Arno Meiser, Reiner Koch und Volker Henning. en ersten Preis erhielt Roland Kielmann für seinen Beitrag "Erben, Sterben, Spaß verderben".Der Wilhelm-Busch-Preis soll Menschen würdigen, die im Sinne des Wiedensahler Künstlers satirische und humoristische Versdichtung mit zeichnerischem Talent verbinden. Foto: bb