1. Rehburg wie vor 100 Jahren

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    REHBURG (jan). Einen Ausschnitt dessen zeigen, wie das Leben in Rehburg vor rund 100 Jahren war – das ist der Ansatz, den der Rehburger Bürger- und Heimatverein mit seinem alljährlichen Aktionstag verfolgt. Von altem Handwerk bis zur Herstellung von Butter reicht die Palette.

    "Kiek di ümme!"–"Schau dich um!"– Das ist zwar nur einer von vielen Sätzen aus der plattdeutschen Predigt von Gerd Gaatz in der Rehburger Kirche gewesen und bezog sich eigentlich auch auf andere Dinge. Zum Aktionstag des Bürger- und Heimatvereins hätte dieser eine Satz des Pastors, der seit elf Jahren ehrenamtlich in Sachen plattdeutsche Gottesdienste unterwegs ist, aber gut als Motto gepasst. Sich umschauen – das war ein hervorragender Rat für den Tag. Wie stets hatten der Verein und die Kirchengemeinde sich abgestimmt und vereinbart, dass dem Aktionstag der Gottesdienst in alter Mundart vorangestellt werden sollte. Während in der Kirche noch gepredigt wurde, hatten die Helfer am gegenüberliegenden Heimatmuseum allerdings schon alle Hände voll zu tun, um alles vorzubereiten, was sie für diesen Tag geplant hatten. Während Museumschefin Bärbel Lindner die Tische in der Guten Stube noch für die erwarteten Kaffee-Besucher fein eindeckte, hatten andere auf dem Platz vor dem Museum schon Tische und Bänke aufgestellt. Gedämpfte Kartoffeln aus riesigem Bottich und mit Matjes standen unter anderem auf dem Speiseplan – da mussten ausreichend Sitzgelegenheiten her. Hier ließ sich jemand nieder, um mit dem Flechten von Körben zu beginnen, dort wurde ein Spinnrad zum Surren gebracht. Friseur Otto Thielebein hielt Ausschau nach "Opfern", die auf seinem mehr als 80 Jahre alten Friseurstuhl Platz nehmen wollten, um sich in alter Manier den Bart mit einem Rasiermesser stutzen zu lassen – und dann läuteten auch schon bald die Glocken, kamen die Besucher aus der Kirche und konnte das bunte Treiben am Museum beginnen. Essen, trinken, reden, Musik hören, und sich staunend umschauen, wie es wohl früher einmal in Rehburg gewesen sein könnte, bestimmten den Rest des Tages. Den Ratschlag "Kiek di ümme!" haben jedenfalls viele Besucher weidlich berücksichtigt. Eine Fotogalerie zum Aktionstag ist auf der Website www.rehburg-loccum.de frei geschaltet. Foto: jan

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