LANDKREIS (cr). Wenn ältere Menschen im Alltag von Tag zu Tag immer ein wenig mehr vergesslich werden, hat die Ursache oft einen schockierenden Namen: Demenz. Ein schleichender Prozess, der es schafft, erwachsene Menschen auf den geistigen Stand eines Kindes zu bringen. Sind es zu Beginn kleinere Aspekte, wie vergessene Termine oder das Geschirr, das in der Wasch- statt Spülmaschine landet und manch ein Familienmitglied zum Schmunzeln bringt, zeigt sich der Krankheitsverlauf von Zeit zu Zeit als immer schwerer wiegende Zerreißprobe für die Familie. Besonders betroffen sind da meist der Partner, sowie die Kinder des Betroffenen. Die Frage, die im Raum steht: Wie soll ich das schaffen?
Anlässlich des Weltdemenztages laden Stefan Follmann, Mitarbeiter des Senioren- und Pflegestützpunktes, sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (AG) "Neue Wege in der Pflege" der Pflegekonferenz des Landkreises Schaumburg und Geschäftsführer Dieter Kauch zum Thema "Demenz-Vergiss mich nicht" in die Wanderhalle Bad Nenndorf, Hauptstraße 4, ein. Das Thema Demenz, das lange ein Tabu-Thema war und teils auch heute noch ist, rückt immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Schauspieler Til Schweiger sensibilisierte in seinem Filmerfolg "Honig im Kopf" Millionen von Menschen für das schwierige Thema. Tochter Emma Schweiger und Dieter Hallervorden bilden ein Opa-Tochter-Duo, dass auf einer gleichzeitig lustigen, aber auch schockierende und emotionale Art und Weise, wie schwierig es ist, als Angehöriger richtig mit dem demenzkranken Familienmitglied umzugehen. Beginn der Veranstaltung "Demenz- Vergiss mich nicht" ist am Mittwoch, dem 23. September um 10 Uhr mit dem Film "Honig im Kopf". Von 12.30 bis 16.15 Uhr werden Vorträge zum Thema Demenz aus verschiedenen Perspektiven gehalten. Dr. Peter Lüdemann vom Klinikum Schaumburg beginnt mit dem Vortrag "Diagnostik der Demenz". Die Besonderheiten im Umgang mit Demenzerkrankungen erläutert Dr. Christine Tockuss-Kauffeldt vom Burgklinikum Rintel darauf folgend. Eike Sander von der Pflegekasse der AOK Niedersachsen thematisiert das neue Pflegestärkungsgesetz 1, das Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige vorsieht. Abschließend zeichnen Claudia Kuhlmann und Follmann das Beratungsangebot des vom Senioren- und Pflegestützpunktes auf. Während der gesamten Veranstaltung stehen Akteure stationärer Pflegeeinrichtungen, Tagespflegeeinrichtungen, ambulanter Pflegedienste und ähnlichem zur Verfügung. Ziel der Veranstaltung ist es, Angehörigen Mittel und Wege, wie beispielweise verschiedenste Pflegeheime, zu zeigen, die den Umgang mit der Krankheit und dem Betroffenen erleichtern. Auch zu den Themen Sicherheit, Hausnotrufsysteme und Verpflege wird es Informationspartner geben. Silke Busche, Geschäftsführerin der Kur- und Tourismusleitung (KurT) Bad Nenndorf und selbst Angehörige eines Demenzkranken, stellt die Wandelhalle zur Verfügung. Sie bezeichnet die kostenlose Veranstaltung als "super Plattform um die Krankheit zu verstehen". Neben Betroffenen sind alle Interessierten eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Foto: mk