Elbrinxen (afk). Die Flüchtlingsinitiative in Elbrinxen wünscht sich von der Lügder Politik die Gründung eines Flüchtlingsnetzwerkes. "Wir wünschen uns mehr Koordination der Hilfen", sagt Oliver Jürgens, Mitglied der Flüchtlingshilfe in Elbrinxen.
Die Bevölkerung sei gerne bereit, der Stadt in ihrer schwierigen Situation unter die Arme zu greifen, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Aber die Verwaltung mache es sich zu einfach, wenn sie glaube, die Ehrenamtlichen könnten aus dem Stand alle Aufgaben erfüllen, die der Stadt nicht möglich sind. Es brauche mehr Anleitung und mehr Kommunikation, ansonsten seien die Leidtragenden fehlender Absprachen am Ende die Flüchtlinge. Jürgens regt deshalb einen Runden Tisch mit Vertretern aus Verwaltung, Politik, Kirchen, Familienzentrum, Schulen und Kindergärten, Jugendarbeit, Caritas, Diakonie und Arbeiterwohlfahrt an. "Das Thema wird uns Jahre beschäftigen und muss nun auch professioneller und übergreifend angepackt werden." Das Ehrenamt müsse hauptamtlich begleitet werden. Es brauche eine Supervision für die Helfer und einen Austausch mit anderen Aktiven. Dies hat heute auch der Verein für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit, kargah e.V., in Hannover gefordert. "Wünschenswert ist auch eine Internetseite auf den Seiten der Stadt Lügde, auf der alle Informationen gesammelt werden und so für jeden einsehbar wären", so Jürgens. Zwei Wochen ist die Elbrinxer Flüchtlingsinitiative nun bei der Arbeit. Inzwischen wohnen 14 Flüchtlinge aus Pakistan, Albanien, Irak, Syrien und Algerien im Storchendorf. Am letzten Mittwoch kam eine fünfköpfige Familie aus Albanien dazu. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt läuft ausgesprochen gut", ist Jürgens zufrieden "Es gibt einen kurzen Draht und immer ist jemand ansprechbar. Alle Helfer in Elbrinxen sind enorm motiviert. Sie begrüßen die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft, fahren mit ihnen einkaufen und zum Arzt, sammeln Kleider- und Sachspenden und haben einen Sprachkurs in Eigeninitiative auf die Beine gestellt." Dieser Kurs hat bislang eine Woche lang im Haus der Flüchtlinge stattgefunden und soll jetzt in das Gemeindehaus wechseln. Es wurde bereits zusammen Fußball geguckt und gespielt, und der Sportverein will die Flüchtlinge jetzt zum Training der Alten Herren einladen. Am Freitag, den 25. September, soll es so wie in Lügde ein Café International im Gemeindehaus geben. "Wir wollen uns da etwa im zwei Wochen Rhythmus mit Lügde abwechseln", plant Jürgens. Bei Kaffee und Kuchen sollen sich die neuen und die alten Bewohner besser kennenlernen. Auch die Kernstädter sind dazu herzlich eingeladen. Am 4. Oktober wird gemeinsam um Elbrinxen gewandert. So sollen die Flüchtlinge ihr Umfeld besser kennenlernen.