WUNSTORF (tau). Einmal im Leben hinter dem Lenkrad sitzen und das Gaspedal durchtreten. Diesen Traum haben sich 23 junge Menschen erfüllt, deren Sehkraft stark eingeschränkt ist. Der Lions-Club Hannover-Eilenriede, der Lions-Club Steinhuder Meer, fünf Fahrschulen und der Fliegerhorst machten es am vergangenen Wochenende möglich. Wo sonst Flugzeuge starten und landen, drehten die Fahrschulautos ihre Runden. Mit Tempo 140 sausten die Fahrschüler über den Asphalt.
So eine Aktion hat es bislang noch nicht gegeben, sagt Madan Arora vom Lions Club Hannover-Eilenriede. Ihm liegt die Unterstützung der Arbeit für die Belange von Menschen mit starken Seheinschränkungen sehr am Herzen. Als Arora im Landebildungszentrum für Blinde (LBZB) nachfragte, was man tun könne, kam die Antwort schnell und war verblüffend einfach: "Unsere Schüler und Auszubildenden würden gerne einmal Autofahren", sagte Maria Grotzki, Leiterin des LBZB. Eine interessante Herausforderung. Die Frage war jetzt, wo könne so eine Aktion stattfinden. Das ADAC-Zentrum in Hannover – zu klein, der Flughafen Hannover – zu viel Verkehr und Supermarktparkplätze – zu gefährlich. Die Bundeswehr und der Wunstorfer Fliegerhorst boten sich als Alternative an. Schließlich fanden hier auch schon Tourenwagen Rennen statt. Der ehemalige Präsident des Lions Club Steinhuder Meer, Jörg Reichling, stellte den Kontakt mit der Führung des Geschwaders her. Kommodore Oberst Ludger Bette, Kasernenkommandant Oberstleutnant Roland Radrich und dessen ständiger Vertreter Hauptmann Holger Kipp waren begeistert von der Idee, sagten ihre Unterstützung zu und ermöglichten so einen unvergesslichen Tag für die Schüler des LBZB auf dem Flugfeld. Foto: tau