Beermann informierte sich vor Ort im Betrieb unter anderem über die Länge der Genehmigungsverfahren (im Schnitt mehr als zehn Jahre), über deren Kosten (bis zu 150.000 Euro zu Lasten des Unternehmers; egal, ob das Verfahren erfolgreich endet!) und darüber, wie man Transportwege optimieren kann. Reese setzt dabei an seinen sechs Standorten nicht nur auf die fünf eigenen Lkw und 40 Transportunternehmer, sondern auch auf Schiffstransport (vom Hafen Haren an der Ems) oder auf einer kürzlich angekauften Eisenbahnstrecke zwischen Hameln und Bodenwerder. Die Besonderheit der Firma "WRM Reese" ist nicht nur die hohe Qualität des geförderten Rohmaterials, sondern auch die hohe Kunst der Veredelung der Ausgangsstoffe. So wird beispielsweise der Sand in einer Körnung von 0 bis 2 Millimeter in neun verschiedene und sortenreine Bestandteile mechanisch getrennt, um sie dann wieder nach den individuellen Bedürfnissen der Kunden zusammenzusetzen: "Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Anbietern", so Philipp Reese, der zusammen mit Geschäftsführer Jörg-Peter Kölling auch auf die nach dem Abbau besonders wichtigen Rekultivierungsmaßnahmen hinwies. Ohne die, so Reese und Kölling, gebe es gar keine Genehmigung von Abbauflächen mehr. Erfolgreich könne man hierbei auf Ansiedlungen von seltenen Tieren auf ehemaligen Abbauflächen verweisen. Doch was sind nun die Probleme, mit denen sich die Rohstoffwirtschaft herumschlagen muss? "Zum einen die Dauer eines Genehmigungsverfahrens, die hohen Planungsauflagen, die Zusammenarbeit mit Land, Landkreis, Kommunen und dem LBEG (Bergbauamt), das Konfliktpotential mit der Landwirtschaft, wo immer mehr Flächen für das Rohmaterial für Biogasanlagen benötigt werden und am Ende noch die "Wut"-Bürger, die zwar ordentliche Straßen und Wege sowie Baumaterial für ihre Häuser und Wohnungen haben wollen, aber keine Abbauflächen dafür!" Regional, so Willi und Philipp Reese, konzentriere man sich bei den geplanten Abbauflächen derzeit auf die Osthenuter Kiesteiche und nicht auf die Fläche "SHG 1" und "SHG 4" an der Ellerburg und am Doktorsee. Planungssicherheit habe das Unternehmen am Standort Möllenbeck noch für bis zu 45 Jahren.
Maik Beermann, der zusammen mit Vertretern des Rintelner CDU-Stadtverbandes ins Unternehmen gekommen war, nahm einige Anregungen und besonders viele Eindrücke aus einem hochmodernen Betrieb mit nach Berlin. Foto: ste