1. Gefragt ist gute Qualität

    Weinliebhaber konnten auf dem Heimathof zahlreiche Sorten vergleichen

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    Leopoldshöhe (kd). Gute Laune, gute Weine und gutes Wetter – diese Zutaten prägten bislang die Weinfeste auf dem Heimathof in Leopoldshöhe. Bei der fünften Ausgabe am vergangenen Wochenende zeigte sich die Temperatur erstmalig zu niedrig für eine Freiluftveranstaltung. Genussfreudige Leopoldshöher fanden dennoch den Weg zu dem naturnahen Gelände und zu den Ständen der fünf Winzer und Weinhändler. Erkennungszeichen der Frankenweine sind die typischen Bocksbeutelflaschen. Der Inhalt wird allgemein zur eher trockenen Richtung gerechnet. "Natürlich fragen die Gäste hier hin und wieder auch nach lieblichen Varianten", berichtete Dirk Bastert, Weinhändler aus Bielefeld. "Sie werden dann von mir überzeugt, dass der trockene Wein auch sehr gut schmecken kann." Bastert bezeichnet diesen Geschmack als "fränkisch-trocken". Die Besucher in Leopoldshöhe seien nicht von vornherein festgelegt, hat Bastert beobachtet. Vielmehr werde sehr gern probiert und verglichen. Eine Vorliebe konnte der Händler weder für die roten noch für die weißen Rebsorten ausmachen. "Die Nachfrage hält sich die Waage", meinte er. Bastert, der die Produkte von drei Lieferanten vertreibt, war bislang an jedem Weinfest in Leopoldshöhe beteiligt. "Das hängt auch mit einer gewissen Lokalpatriotismus zusammen", sagte der Bielefelder. "Aber Werbung und der Kontakt zu den Kunden ist natürlich auch wichtig." Dieselben Beweggründe ziehen auch die Winzer Jutta und Jörg Wingerter aus Maikammer in der Pfalz nach Leopoldshöhe. "Wir haben sehr viele Kunden hier in der Region", sagte Jörg Wingerter. Daher konnte das Ehepaar nicht nur Probiergläser einschenken, sondern am Stand auch gleich etliche Flaschen in Kisten an die Interessenten verkaufen. Pro Jahr nehmen die beiden Pfälzer an nur drei Weinfesten teil. Andere Winzer, die den Wein schon unvergoren als Most anbieten, haben bereits geerntet. "Federweißen haben wir nicht, weil wir uns ausschließlich Qualitätsweine konzentrieren", sagte Jörg Wingerter. Für ihn beginnt die Zeit der Lese unmittelbar nach dem Weinfest. "Es geht los mit den frühen Sorten wie dem Portugieser. Der Riesling braucht noch etwas Zeit", verriet der Winzer. Die Aussichten für die Ernte bezeichnete er als sehr gut. "Die Reben stehen trotz der Trockenheit saftig-grün, auch mit der Kirschessigfliege haben wir kein Problem. Man kann sagen: Es sieht phantastisch aus." Er erwarte in diesem Jahr Trauben, die sich für sehr interessante Spätlesen und Kabinettweine eignen. Bei den Kunden sei die Kennerschaft inzwischen hoch entwickelt, meinte der Winzer. Auch alte deutsche Sorten wie Kerner und Morio-Muskat würden wieder entdeckt. "Sie haben durchaus ihren Charme." In Leopoldshöhe hingegen sei vor allem die Scheurebe gefragt. "Die Trends wechseln und lassen sich nur schwer vorhersagen, aber Qualität ist in jedem Fall gefragt", stellte Jörg Wingerter fest. Auch Karl-Heinz Kolb, Winzer aus dem Moselort Kinheim bei Bernkastel, war mit mit dem Ergebnis des Weinfestes zufrieden. "Am Samstag war es schon ein wenig kalt, aber die Gäste haben trotzdem lange ausgeharrt", sagte er. "Es haben nur die Radfahrer gefehlt. In den vergangenen Jahren haben sie doch für reichlich Umsatz gesorgt." Die beschwingte Stimmung wurde am Sonntag noch durch die flott-fröhliche Musik der "Cottonfield Dixielanders" beflügelt. Die sechs Amateurmusiker traten bereits zum dritten Mal mit klassischem Dixieland-Jazz und Swingmeldodien beim Weinfest auf.

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