Lemgo (nr). "Alt werden"– bedeutet das Krankheit, Gebrechen, Hilfebedürftigkeit und vielleicht sogar Vergessen oder muss das Bild des Alterns einfach nur ganz neu überdacht werden, weil es voller Klischees steckt? Das Kastanienhaus hat die Wanderausstellung "Was heißt schon alt?" des Familienministeriums nach Lemgo geholt. Wunderbare Fotos zeigen ein anderes Bild vom Alter. Eines, das so voller Leben steckt, dass es ansteckend lebendig wirkt.
Die Gesellschaft wird älter. Die unterschiedlichen Sichtweisen über das Älterwerden beeinflussen das Miteinander von Generationen, aber auch das eigene Empfinden. Was ist alt? Bis wann ist man noch jung? Wie sieht das Leben im Alter aus? Fragen, zu denen das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2011 einen Foto- und Videowettbewerb ausgeschrieben hatte. 1.600 Beiträge sind damals eingegangen und die machen deutlich, wie unterschiedlich, wie facettenreich das Bild vom Alter ist. Einige dieser Beiträge sind in der Wanderausstellung zu sehen. Junge, aktive, aber auch ältere, aktive Menschen neben Bildern von Gebrechlichkeit. Dann wieder Begegnungen auf Augenhöhe. Berührend schön. "Wir sind glücklich, dass wir es geschafft haben, diese Ausstellung nach Lemgo zu holen", erzählt Petra Junghans, pädagogische Leiterin des Kastanienhauses. "Sie ist praktisch auf Jahre ausgebucht. Wir hatten mit dem Jubiläumsjahr so etwas, wie einen Bonus." Neben den großformatigen Fotos und den Videobeiträgen sind Fotografien des Jung-Alt-Projektes "Jugend von heute trifft Jugend von damals" zu sehen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Marianne-Weber-Gymnasiums und mit Unterstützung der Stiftung für Lippe und des Fotografen Artur Isaak sind schöne Bilder entstanden. "Sie stellen einen lokalen Bezug her und regen den Generationendialog an", ist Petra Junghans überzeugt. Noch bis zum 26. September ist die Wanderausstellung "Was heißt schon alt?" im Kastanienhaus, Am Wall 7 in Lemgo zu sehen.