1. Vom Ohrenschmaus bis zum schweißtreibenden Gedicht

    Gute Stimmung bei Bürgerkaffee / Mehr Resonanz erwünscht

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    BÜCKEBURG (jl). "Ich bringe euch gekonnt zum Schwitzen." Davon las Herbert Röhrkasten beim Bürgerkaffee am Freitagnachmittag im Le-Theule-Saal nicht nur. Er setzte es auch mit einer amüsant-schlüpfrigen Auswahl an Gedichten bei seinen Zuhörern in die Tat um. Denn was der 79-Jährige etwa "Aus dem Liebesleben der Wildschweine" von Christian Maintz vortrug, strapazierte die Lachmuskeln und ließ durchaus den einen oder anderen Schweißtropfen von der Stirn perlen.

    Um die 200 Dichtungen hatte Röhrkasten im Gepäck. Je nach Stimmungslage seines Publikums wählte er die Werke aus, von Goethe bis Heinz Erhardt. Unter anderem unterhielt der Rezitator aus Krainhagen, der sich nach eigenen Worten in Bückeburg Zuhause fühlt, mit dem sozialkritischen "Maskenball im Hochgebirge" von Erich Kästner und Günter Nehms "Der Boss". Er präsentierte aber auch Versdichtungen von unbekannteren Autoren, zum Beispiel aus dem Wilhelm-Busch-Wettbewerb, und verriet, dass er vor allem Nonsense-Gedichte liebt: "Alle haben einen tiefen Sinn – man muss sie nur drehen und dann interpretieren." Nichts zu drehen gab es hingegen an der Tatsache, dass trotz guter Stimmung die Resonanz deutlich zu wünschen übrig ließ . "Wir leiden darunter, dass die Veranstaltung auf den Freitag verlegt wurde", bedauerte Albert Brüggemann, der seit Jahren den Seniorennachmittag betreut. Statt die Generationen am Nachmittag zusammenzubringen, blieben die Älteren dem Geschehen im Le-Theule-Saal eher fern. Viele Großeltern hätten mit ihren Enkeln lieber das parallel stattfindende Kinderfest besucht, so Brüggemann. Andere seien nach ihrem Wochenmarktbesuch nach Hause gegangen und gar nicht erst wiedergekommen. Wirklich schade: Roy Ostermeier servierte am Keyboard einen musikalischen Ohrenschmaus und Rezitator Röhrkasten brachte die Anwesenden mit seinen vorgetragenen Versen gekonnt zum Schwitzen. Foto: jl

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