1. Perspektiven für junge Studienaussteiger

    Informations- und Beratungsangebot für den beruflichen Neustart

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    Kreis Lippe (ck). Bundesweit brechen ein Drittel aller Studienanfänger ihr Studium ab und orientieren sich neu. Deshalb haben sich Hochschulen, Industrie- und Handelskammer, die Bezirksregierung und die Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe zusammengeschlossen und bieten Studierenden, die über einen Studienausstieg nachdenken und nach neuen Perspektiven suchen, ein neues Informations- und Beratungsangebot an. Das Ziel des Netzwerkes ist ganz klar definiert: Möglichst vielen jungen menschen den erfolgreichen Abschluss einer beruflichen oder akademischen Ausbildung zu ermöglichen. In einem Pressegespräch stellten die Institutionen das Angebot vor, aufgelistet werden die beruflichen Optionen für Studienaussteiger in dem Informations-Flyer "Neustart". Professor Dr. Beate Renner-Allhoff, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld und Initiatorin der Arbeitsgruppe, erläuterte: "Durch unsere Kooperation wollen wir psychologische Barrieren sowohl auf Seiten der Studierenden als auch auf Seiten der Unternehmen abbauen." Studenten sollen ihren Ausstieg nicht als Scheitern, sondern als Chance wahrnehmen, Unternehmen die erworbenen Hochschulkenntnisse positiv bewerten. Laut Swen Binner, Geschäftsführer der IHK Ostwestfalen, eröffneten sich für Studienaussteiger wegen des gravierenden Bewerbermangels für die berufliche Bildung hervorragende Perspektiven. "Dabei kann eine duale Ausbildung bei nachgewiesenen 30 ECTS-Punkten (Leistungspunkte) in ähnlichen Bereichen um ein halbes Jahr verkürzt werden", so Binner. Michael Wennemann von der IHK Lippe zu Detmold weiß, dass Unternehmen jungen Studienaussteigern positiv gegenüber stehen: "Unsere Betriebe freuen sich auf Studienaussteiger. Sie sind hochmotiviert und vielen fällt es leichter, sich auf einen betrieblichen Rhythmus einzustellen." Dank 329 anerkannten Ausbildungsberufen gebe es auch jenseits des Studiums glänzende Karrieremöglichkeiten. Viele Unternehmen sähen in den jungen Studienaussteigern ihre neuen Führungskräfte. Elmar Barella, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer OWL, sieht ebenfalls gute Perspektiven für die Studienaussteiger: "Das Handwerk hat erhebliche Nachwuchsprobleme. Unsere Betriebe haben mit Studienaussteigern sehr gute Erfahrungen gemacht." Die jungen Leute brächten Lebenserfahrung und hohe Motivation mit. Laut Thomas Richter von der Agentur für Arbeit Bielefeld wurden in Lippe vor zwei Jahren 30 Studienaussteiger vermittelt, in diesem Jahr werden es weit mehr als 100 sein. "Wir beraten nicht nur im Handwerk, auch an den Unis und Fachhochschulen. Falls ein Neustart geplant ist, vermitteln wir die Ausbildungsstellen. Durch unser Netzwerk ist es uns gelungen, dieses Thema in den Fokus zu rücken", so Richter, der betonte, dass Abiturienten sich vor dem Einstieg in ein Studium sehr genau informieren sollten. Die Institutionen haben ihre Rollen bei der Beratung der Studienaussteiger klar abgegrenzt. Die Hochschulen in OWL bieten Beratung zu Fach-und Hochschulwechsel oder späteren Wiedereinstieg und begleiten beim Entscheidungsprozess. Die Arbeitsagenturen bieten Unterstützung bei der Analyse der persönlichen Stärken und Interessen sowie der Passfähigkeit mit Ausbildungs- und Hochschulberufen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung. Die Kammern beraten und informieren zu betrieblichen Ausbildungsberufen und Weiterbildungsmöglichkeiten, Ausbildungsstellen, Lehrstellenbörsen und Anerkennung von Studienleistungen und unterstützen bei der Ausbildungsorganisation. Als Schwerpunkt sehen sie die Ausbildungs- und Laufbahnberatung und die Begleitung bei der betrieblichen Ausbildung. Die Bezirksregierung und die Studienkollegs sind Ansprechpartner bei schulischen Ausbildungsberufen und Weiterqualifizierungen an den Kollegs. Ihr Fokus liegt auf der Ausbildungs- und Laufbahnberatung bezogen auf schulische Angebote.

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