1. Ein Hoch auf musikalisches Leben in den Kirchen

    Landeskirche ehrt bei ihrem fünften Jahresempfang in der Stadtkirche 60 Kirchenmusiker vor vielen hundert Gästen

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    "Mitspielen, singen und tanzen ist ein typischer Klang von Kirche", sagte die Landespastorin für die Posaunenchorarbeit in der hannöverischen Landeskirche Marianne Gorka in ihrer Laudation. Musik begeistere, sie gebe Gefühlen einen Platz, für die man keine Worte finde. Ob im Gottesdienst, am Gedenkstein oder beim Ständchen irgendwo in der Küche –"ein Hoch auf das musikalische Leben in unseren Kirchen", lobte Gorka. Die passende Überleitung zum Ehrenamt hatte zuvor Hans-Christian Biallas geliefert. Der Präsident der Klosterkammer Hannover erinnerte in der aktuellen Flüchtlingskatastrophe an die hunderttausenden Ehrenamtlichen, die sich engagieren. "Das könnte man mit Hauptamtlichen gar nicht leisten, weil man so viele gar nicht hätte." Die Politik und ihre Reaktion auf Fremdenfeindlichkeit kritisierte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen in seinem Grußwort. "Diese schwurbeligen Sätze ohne Konsequenzen, die die Politiker geradezu gebetsmühlenartig wiederholen – ich kann sie nicht mehr hören", wettere Michael Fürst. Von seinem Gewaltmonopol mache der Staat keinen Gebrauch. "Der Staat verkriecht sich und die Strafjustiz verschließt die Augen", tadelte Fürst. Seit 35 Jahren predige er, rechtsradikale Gruppierungen nicht zu "streicheln". Er würdigte aber auch, dass viele Engagierte dazu beitrügen, dass die Fremdenfeindlichkeit "nur eine Episode und kein Dauerzustand bleibt". Das musikalische Engagement in der Kirche stand im Vordergrund – selbstverständlich, dass die Gäste beim Festakt davon auch zahlreiche Hörproben genießen durften. Der Jugendchor der Stadthäger St. Martini-Kirchengemeinde (Leitung: Stefan Disselkamp), das Blechbläser-Ensemble der Ratsband und die Büsching-Street Big Band unter der Leitung von Andreas Meyer, Organist Siebelt Meier sowie Posaunist Jakob Meyer und Pianistin Alvyda Zdaneviciuk musizierten zwischen den Programmpunkten. Das Publikum honorierte jeden Auftritt mit langanhaltendem Applaus. Das einzige, was beim diesjährigen Empfang hätte beständiger sein können, war das Wetter. Im strömenden Regen eilten die Gäste aus der Stadtkirche geradewegs in die unweit aufgebauten Zelte und Stände, um bei Häppchen und einem Glas Wein ins Gespräch zu kommen. Kurz darauf genossen die rund 1000 Gäste wieder Sonnenschein. Foto: jl

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