1. Auch Gold liegt im Hof der Wasserburg

    Schaumburger Mineralienschau lockt Besucher / Feuersteine von Helgoland

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    LAUENAU (al). Es glitzert im sonnenüberfluteten Innenhof der Lauenauer Wasserburg. Nicht letzte Regentropfen vom morgendlichen Unwetters sind es, sondern Goldnuggets. Sie wetteifern mit den Bergkristallen, die von grauem Stein umschlossen sind, aber den schönen Namen "Schaumburger Diamant" tragen. Für Experten der urzeitlichen Funde ist das nichts Besonderes. Laien aber konnten bei der jetzt 21. Schaumburger Mineralienschau eine ganze Menge lernen.

    Zum Beispiel dass eine Tongrube bei Duingen versteinerte Gingko-Blätter preisgibt, sich in einem Hildesheimer Steinbruch gar die dunklen Konturen einer Seelilie auf grauem Stein abzeichneten, urzeitliche Fische ihr Grätenskelett auch nach 150 Millionen Jahren noch neugierigen Blicken preisgeben. Zwar hat die Nachfrage der Standbetreiber in diesem Jahr etwas nachgelassen; über den Besucherzustrom aber zeigten sich Christoph und Uta Brenneisen sehr zufrieden. "Die Leute wissen die mit viel Geschichte aufgeladenen Steine eben zu schätzen", erklärte die Hausherrin, die am Nachmittag auch die weitaus großvolumigeren Materialien ihres Besitzes, dessen Innenleben und dessen Geschichte bei einer Führung erläuterte. Leni dagegen war mit Opa Willy Tindel aus einem anderen Grund nach Lauenau gekommen. Sorgfältig packte sie ihren steinernen Schatz aus. Sie wollte nun endlich wissen, was es denn mit ihrem orange-weiß gefleckten Fund von einem Hattendorfer Grundstück auf sich habe. Anfangs steckten die Experten noch etwas ratlos die Köpfe zusammen, prüften sogar mit Salzsäure die Beschaffenheit, um der Achtjährigen endlich zu erklären, dass ihr Calcit in Größe und Dichte doch schon etwas Seltenes sei. Raritäten zeigten auch Lothar Oldemeier aus Porta Westfalica und Andreas Hein aus Petershagen. Der eine sammelt unscheinbar wirkende graue und weißliche Brocken, die die Flut an die Helgoländer Düne trägt; der andere schneidet sie auf und poliert deren Innenfläche, bis diese in allen nur denkbaren Rottönen leuchtet. Souvenirjägern auf der Nordseeinsel sei allerdings vom Nachahmen abzuraten: Nur der Kennerblick entdeckt unter Abertausenden Geröllstücken diejenigen, die vielleicht ein wertvolles Innenleben versprechen können. Foto: al

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