Lemgo. "Das Bestattungswesen ändert sich", stellte Bürgermeister Dr. Reiner Austermann treffend fest, als sich eine kleine Runde von Bestattern und Beteiligten des Projekts "Urnenhain" vor einigen Tagen auf dem Waldfriedhof Lüningheide traf. Viele Menschen wollen naturnah bestattet werden und es wird zunehmend nach pflegeleichten Alternativen gefragt. Mit dem Urnenhain ist nun eine weitere Bestattungsmöglichkeit hinzugekommen. Hier haben auch die Angehörigen der Verstorbenen einen ruhigen Ort in der Natur um Andacht zu halten.
Laut Steinmetzmeisterin Carolin Engels ist der Urnenhain gerade für diejenigen eine Alternative, die an eine Bestattung im Friedwald denken. Es sei etwas Besonderes, vor allem, da hier mit Farben gearbeitet werde. An den aufgestellten Stelen befinden sich bunt gestaltete Keramikklötze. Diese sind allerdings nur Platzhalter für die später von einem Keramiker nach den Wünschen der Angehörigen gestalteten Steine. Den "Platzhalter" können die Angehörigen dann nach Anbringung des gestalteten Steins, als Erinnerung an den Verstorbenen, mit nach Hause nehmen. Auf Wunsch der Angehörigen können Name, Geburts- und Sterbedatum der bestatteten Person auf den Gedenkstelen angegeben werden. Markiert wird die individuelle Grabstelle durch eine Nummer auf dem Boden. Dadurch sind sie nicht anonym und haben dennoch keinen Pflegeaufwand.