1. "Ich habe nur was gegen 
den Standort der Bühne"

    Anwohnerin wehrt sich gegen Unterstellungen in Sachen Fleckenfete

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    LAUENAU (al). Elke Bergmann sieht sich zu Unrecht ins Abseits gedrängt. "Ich habe nichts gegen die Fleckenfete, sondern nur etwas gegen den Standort der Bühne", erklärte sie dem SW in einem Telefonat. Und nur deshalb habe sie ihre rechtlichen Möglichkeiten genutzt, weil sie bei der Samtgemeindeverwaltung und bei der "Lauenauer Runde" kein Gehör für ihre Anliegen gefunden habe.

    Wie berichtet, war die diesjährige Lauenauer Großveranstaltung von einiger Unruhe begleitet gewesen. Denn die Anwohnerin der Marktstraße hatte sich zunächst beim Stadthäger Amtsgericht und dann noch beim hannoverschen Verwaltungsgericht um eine Anordnung bemüht, die eigentlich direkt vor ihrem Haus vorgesehene Konzertbühne an anderer Stelle zu platzieren. Anlass waren ihre Erlebnisse im Jahr 2014, als sie sich nach eigenen Angaben um ihr 400 Jahre altes Haus sorgte: "Da vibrierten sogar die Kaffeetassen auf dem Tisch", hatte sie angesichts wummernder Bässe beobachtet. Damals habe sie in ihrem Schlafzimmer eine Lärmbelastung von 89 Dezibel gemessen. Appelle an die Musiker halfen nichts: Als die Polizei abrückte, sei "wieder voll aufgedreht worden". Das wollte sie in diesem Jahr nicht wieder erleben. Deshalb setzte sie die gerichtliche Entscheidung durch, nach der neben einem größeren Abstand zu ihrem Haus ab 22 Uhr nur noch 55 Dezibel erlaubt seien. Eine Messung im Beisein der Polizei habe gegen 23 Uhr eine Belastung von 70 Dezibel ergeben – allein durch die fröhlich feiernde Menschenmenge auf der Straße: "Da hat die Band noch nicht mal gespielt." Was Elke Bergmann auch kritisiert: Trotz entsprechender Anordnungen sei kein Lärmschutz hinter der Bühne aufgebaut und auch kein Lärmprotokoll geführt worden. Zudem vermutet sie noch einen ganz anderen Grund für die für sie unerträglichen Schallübertragungen bis in ihr Haus hinein: der neue Fahrbahnbelag. Statt der bisherigen Asphaltdecke läge heute nur Steinpflaster in einem Sandbett: "Da sorgen schon vorbeifahrende Pkw für Vibrationen." Nach eigener Darstellung sei sie übrigens noch zwei Tage vor der Fleckenfete bei der Kreisverwaltung gewesen, um dort erneut klarzustellen, dass sie nichts gegen das Fest selbst, sondern nur etwas gegen den Standort der Bühne habe: Das Gericht, so sagt sie, habe einen Formfehler der Verwaltung gerügt und deshalb die ganze Veranstaltung in Frage gestellt. Aber das habe sie nicht gewollt. Elke Bergmann machte deutlich, dass sie in ihrer Kritik nicht nachlassen und die "Lauenauer Runde" zum Nachdenken über einen neuen Bühnenplatz bringen werde. Sie stehe nicht allein, nachdem eine Nachbarin den Protest teile. Und sie schreckt auch nicht vor weiteren "Anpöbeleien" zurück. Einiges habe sie in den vergangenen Tagen sich anhören und durch einschlägige Gesten auch ansehen müssen: "Aber das", sagt sie, "geht an mir sonstwo vorbei".

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