1. "Wir machen das Menschliche"

    MdB Beermann auf Sommer-Tour im "Ehrenamt vor Ort"

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    REHBURG (jan). Auf seiner Sommer-Tour hat der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (CDU) Station im "Ehrenamt vor Ort" (EvO) gemacht. Intensiv hat er sich mit den Ehrenamtlichen über deren Engagement für Flüchtlinge ausgetauscht.

    "Ich habe gehört, dass das hier ein "Best Practice"-Modell ist." Das sei der Grund, sagte Maik Beermann, weshalb er auf seiner Sommer-Tour auch Station im Rehburg-Loccumer Netzwerkbüro "Ehrenamt vor Ort" machen wollte. "Best Practice"– das bezog sich im Gespräch mit den Ehrenamtlichen vor Ort sehr schnell auf die Aufgaben, die diese im Bezug auf die Flüchtlinge in der Stadt übernommen haben. Was das Projekt in Rehburg-Loccum vorbildlich macht, das schilderte die stellvertretende Vorsitzende des EvO, Evelyn Rossa: "Die Stadt macht das Offizielle, wir machen das Menschliche." Das Menschliche, das umfasst dann viele Bereiche. Beispielsweise, dass Rossa und einige Mitstreiter aus dem EvO neu angekommene Flüchtlinge besuchen und willkommen heißen. Den Menschen in die Augen sehen, Kontakte knüpfen und sich als Ansprechpartner anbieten, das sei schon sehr wichtig. Dieses Angebot, erzählte Rossa, werde auch gerne angenommen und so manches Mal klingle ihr Handy, wenn die Familien Hilfe bräuchten. Kleinigkeiten könnten das sein, die aber doch schwierig ohne Hilfe zu bewältigen seien. Begleitung zum Arzt etwa, die Einkaufsmöglichkeiten zeigen, Gepflogenheiten erklären oder einfach mit den Kindern deren erste Fahrt mit dem Bus zur Schule gemeinsam machen, damit sie sich anschließend zurecht finden. Zumindest um einen rudimentären Sprachunterricht kümmert sich das EvO, hilft dabei, Flüchtlinge mit Fahrrädern mobil zu machen, unterstützt, wenn es um Ausstattung von Wohnungen geht, hat ein Kleiderkarussell im Angebot und bittet in zwei Supermärkten auch um Lebensmittelspenden. Das Menschliche und das Offizielle miteinander in Einklang zu bringen, sei manchmal allerdings schwierig, fügte Rossa hinzu und beschrieb als Beispiel die Situation bei der Einrichtung neuer Wohnungen für die Flüchtlinge. Das EvO habe nach einem ersten Spendenaufruf auch viele Möbel angeboten bekommen, unter anderem drei komplette Schlafzimmer. Die habe der Landkreis für die Einrichtung allerdings nicht verwendet, obwohl sie kostenlos waren, und stattdessen Möbel gekauft. Mehr Flexibilität bei dem gesamten Thema sei auch das, was er sich wünsche, sagte Beermann, insbesondere dort, wo Menschen vor Ort sich kümmerten. Mehr Unterstützung forderte Beermann aber auch jenseits des lokalen Bereichs, nämlich von der EU-Kommission. Sie solle sich nicht mit den Krümmungsgraden von Gurken befassen, sondern sich endlich mit den wirklich wichtigen Themen beschäftigen. Foto: jan

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