Detmold. Die steigenden Flüchtlingszahlen beschäftigen in diesen Tagen nicht nur die Behörden. Auch viele Bürger haben großes Interesse an den Planungen zusätzlicher oder erweiterter Unterbringungsmöglichkeiten. Bei einer Informationsveranstaltung gab es jetzt nähere Informationen zur vor wenigen Tagen beschlossenen Laufzeitverlängerung der Flüchtlingsunterkünfte an der Adenauerstraße und Wolfgang-Hirth-Straße. In der zweistündigen Veranstaltung standen Bürgermeister Rainer Heller, Ingo Schlotterbeck vom Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (Regionalverband OWL), Mitarbeiter der Stadt Detmold, Vertreter der Kreispolizeibehörde, der Bezirksregierung Arnsberg und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die Fragen der Anwohner zur Verfügung. Anfang August hatte die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Detmold mitgeteilt, dass der Betrieb der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge bis Ende Februar 2016 verlängert wird. Bürgermeister Heller wies in seiner Begrüßung auf die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen hin, die für Deutschland in den letzten Tagen deutlich nach oben korrigiert werden mussten. Nordrhein-Westfalen nimmt zur Zeit rund 1.000 Flüchtlinge täglich auf. In Detmold sind die Räumlichkeiten im Normalfall für ca. 500 und in Notfällen bis maximal 600 Menschen ausgelegt. "Wir wissen, dass die Flüchtlingsunterkunft für die Nachbarschaft die größte Belastung ist. Wir haben mit dem ASB den besten Betreiber bekommen, der wünschenswert war", dankte Heller bei dieser Gelegenheit den Mitarbeitern des ASB, sowie den rund 80 ehrenamtlichen Helfern, die für eine eigene Detmolder Willkommenskultur sorgen. Ingo Schlotterbeck, verantwortlich für die Leitung der Unterkunft, machte deutlich, dass der ASB nicht nur die Grundbedürfnisse der anvertrauten Flüchtlinge erfüllen möchte, sondern auch ein qualitativer Anspruch in der Betreuungsarbeit umgesetzt wird. "In unserer Unterkunft ist es ruhig, wir brauchen keinen Zaun und das soll auch so bleiben". Dazu zählt auch, dass für den ASB eine zusätzliche Unterbringung beispielsweise in Zelten nicht in Frage kommt und war sich hier mit dem Bürgermeister inhaltlich einig. Im Mittelpunkt der Fragen und Anregungen der Nachbarschaft standen verkehrstechnische Probleme in der Siegfriedstraße/ Adenauerstraße, die zeitweise Vermüllung im Areal rund um den ehemaligen Naafishop, nächtliche Ruhestörungen im Zeitraum des Ramadans, Sicherheitsaspekte und die städtebauliche Entwicklung des gesamten Areals der ehemaligen Britensiedlung. Vertreter der Polizei sicherten zu, sich der Verkehrsproblematik an der Siegfriedstraße anzunehmen und Lösungen zu überlegen. Gleiches gilt für den Müll und die Beschwerden über Lärm während des Ramadans. Für die zukünftige Stadtteilentwicklung gilt es die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben abzuwarten, der die Liegenschaften gehören. Für Bürgermeister Heller ist dabei entscheidend, dass die Stadt Detmold den Zugriff und damit Gestaltungsmöglichkeiten für das Areal behält: "Kein Immobilienfonds ohne regionalen Bezug soll hier zum Zuge kommen", positioniert sich Heller ganz deutlich. Rund 40 Wohneinheiten an der Immelmannstraße, die bereits seit Längerem einem holländischen Fond gehören, werden ab Herbst bereits vermarktet. Abschließend luden die Verantwortlichen die Nachbarschaft zu Besuchen und Gesprächen in der Flüchtlingsunterkunft ein. Treffpunkt ist das ehrenamtlich betriebene "Café Welcome", das jeden Tag ab 17 Uhr auch für die Detmolder geöffnet ist. "Lernen Sie die Menschen kennen und kommen Sie mit ihnen ins Gespräch!" Bürgermeister Heller warb um die Solidarität der Detmolder Stadtgesellschaft: "Wir können diese besondere humanitäre Herausforderung und Verpflichtung annehmen, wenn wir weiter so gut zusammenarbeiten wie bisher!" Bei Fragen rund um die Flüchtlingsunterkunft können Sie sich Bürger unter der Rufnummer (05231) 977200 an Ute Ehren von der Stadt Detmold wenden.
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Würdevolle Unterbringung
Laufzeitverlängerung der Flüchtlingsunterkünfte
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