Lage (mz). Unter dem Motto "Unvoreingenommenheit" eröffnen mit einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 30. August, um 10 Uhr die römisch-katholische und evangelisch-reformierte Kirchengemeinde eine eindrucksvolle Ausstellung mit 41 Farblithographien aus der Reihe "Bilder zur Bibel" von Marc Chagall. Gezeigt werden die Arbeiten des französischen Malers russisch-jüdischer Herkunft aus den Jahren 1956 bis 1960. Unter der federführenden Hand von Agnes Siekmöller und Christina Hilkemeier wird bis zum 13. September ein vielseitiges und spannendes Kultur- und Begegnungsprogramm in und um die Marktkirche herum zu erleben sein.
Im Zentrum der zwei Aktionswochen stehen die 41 Lithographien des Künstlers Marc Chagall, der sich stets weigerte seine Bilder statisch zu interpretieren, denn Chagall habe mit seinen Bildern Menschen in Bewegung setzen wollen. "Menschen begegnen sich, öffnen sich füreinander und nehmen Anteil", dies sei auch der Kern der Biblischen Botschaft, erläutern Pastor Rainer Stecker und Theologe Bernd Michael Pawellek. "So werden wir mit diesem Programm nicht nur dem Künstler Chagall gerecht." Seit frühester Jugend hatte Chagall eine tiefe Beziehung zur Bibel. Er beschrieb sie als die reinste poetische Quelle, deren Geheimnis weiterzugeben er stets bestrebt war. Der Eröffnungstag der Ausstellung schließt mit einem Konzert des Esther Lorenz Duos um 18 Uhr. Am Folgetag, 1. September, kann ab 19 Uhr selbst ausprobiert werden, wie eine Lithographie entsteht. Sonntag, der 6. September, steht im Zeichen regionaler jüdischer Kultur. Juliane Hof führt ab 14.30 Uhr durch Lage und die Gruppe Bimetall spielt um 18 Uhr traditionelle jüdische Musik mit Akkordeon und Klarinette. Mit allen Sinnen können sich Kinder am Samstag, 12. September, ab 10 Uhr auf die Spuren von Marc Chagall begeben. Die krönenden Schlusspunkte am Wochenende des 12./13. Septembers bilden am Samstag, ab 18 Uhr die Jiddische Sommernacht zum Feiern und Tanzen mit dem Ensemble Vinorosso und am Sonntag, ebenfalls ab 18 Uhr, die kunstgeschichtliche Kommentierung durch den Theologen und Kirchenkritiker Eugen Drewermann mit Bildern zum Lebensweg Jesu. Jeder Öffnungstag der Ausstellung lädt jeweils um 18 Uhr zu einem musikalischen Tagesausklang ein. Folgendes erwartet die Besucher: Schalom - Orgelmusik von T. Laux (1. September), Bläser spielen Volkslieder aus Israel (2. September), Orgelimprovisationen zu Chagall-Bildern (3. September), Gesungene Spirituals zu biblischen Figuren (4. September), Bläser spielen Werke von Mendessohn Bartholdy (8. September), Hebräische Melodien auf dem Akkordeon (9. September), Orgelimprovisationen zu Chagall-Bildern (10. September), Klezmer mit BiMetall (11. September). Weitere Auskünfte erteilt Agnes Siekmöller unter der Rufnummer (05232) 980980.