1. Lemgo ist Fairtrade-Stadt

    Einsatz für anständige und gerechte Handelsbeziehungen

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    Lemgo (nr). Ein Grund zum Feiern: Durch das Engagement der Fairtrade-Initiative und der regen Beteiligung vieler verschiedener Gruppierungen, hat die Alte Hansestadt am vergangenen Samstag die Urkunde zur "Fairtrade-Stadt" erhalten. Lemgo ist inzwischen die 344. Stadt in Deutschland, die die Kriterien für diese Auszeichnung erfüllt hat.

    2014 hatte sich in Lemgo eine Fairtrade-Initiative aus Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und Politik gegründet. Die Mitglieder haben sich für fair gehandelte Produkte stark gemacht, um mehr Gerechtigkeit und Transparenz im internationalen Handel zu erreichen. So sollen Fairtrade-Produkte sicherstellen, dass sich Arbeits- und Lebensbedingungen in Herstellungsländern verbessern, zum Beispiel durch faire Löhne und Gleichberechtigung der Frauen. Ferner sollen Existenzen gesichert und geltendes Verbot für Kinder- und Zwangsarbeit aufrechterhalten werden. Auch Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Bauern und Handwerkern, größere Bildungschancen und ökologische Landwirtschaft in diesen Ländern sollen gefördert werden. Viele Geschäftsleute, Gastronomen, Schulen, Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen in Lemgo unterstützen den fairen Handel. Längst ist es nicht mehr nur Kaffee, Schokolade oder Wein, die man unter dem Fairtrade-Logo kennt. Blumen, Früchte, Getränke, Süßwaren und fair gehandelte Textilien sind inzwischen nicht mehr wegzudenken. Leicht zu finden sind diese Produkte allerdings noch immer nicht, doch die Nachfrage steigt. "Der Gedanke eines fairen Welthandels galt lange Zeit als exotisch", so Ute Koczy von der Lemgoer Fairtrade-Initiative. "Unser Ziel ist es, den Gedanken des fairen Handelns weiterzutragen und viele Bürger zum Mitmachen zu aktivieren." Dass dies immer noch eine Menge Überzeugungsarbeit bedeutet, haben die Initiatoren ein Jahr lang erfahren. Letztendlich war das letzte, fehlende Glied in der Kette der Ratsbeschluss, der die Stadt befähigte, sich offiziell als Fairtrade-Stadt zu bewerben. Im September vergangenen Jahres wurde auch diese Hürde überwunden. Um auch in Zukunft das Siegel "Fairtrade-Stadt" tragen zu dürfen, werden Entwicklungen und Bilanz von fair gehandelten Produkten alle zwei Jahre dokumentiert. Für die Lemgoer Initiative, die ehrenamtlich arbeitet, bedeutet dies, weiter daran zu arbeiten, jeden Einzelnen für das Thema zu sensibilisieren. "Jeder kann etwas bewegen", so Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz. " In den letzten fünf bis zehn Jahren hat sich in den Herstellungsländern viel getan. Allein schon auf den Kaffee- und Blumenplantagen sind die Arbeitsbedingungen rapide verbessert worden und aus 20 Prozent Bio-Anbau noch vor ein paar Jahren, sind inzwischen 70 Prozent geworden, weil die Bauern für einen biologischen Anbau Prämien erhalten." Informationen zum Thema gibt es unter "www.lemgo.net" und "www.fairtrade-towns.de".

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