1. Wolf nicht für Übergriff auf Hund verantwortlich

    NABU Niedersachsen warnt vor Panikmache und Verwechselungen / Genetische Spuren räumen alle Zweifel aus

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    HANNOVER (mk). Am Mittwoch, dem 5. August, wurde im Forst bei Wietze, Landkreis Celle, ein Chihuahua und sein Besitzer angeblich von drei Wölfen angegriffen und sein Hund verschleppt, der am nächsten Morgen dann tot aufgefunden wurde. Nicht nur in diesem Fall wird der Wolf als Ursache ‚umgehend, sofort und ohne weiteres an den Pranger gestellt‘ kritisiert der NABU Niedersachsen. Nach Angaben des NLKWN von heute ist zum Chihuhua-Riss bei Hornbostel der Wolfsverdacht ausgeräumt.

    "Sorgfalt vor Schnelligkeit muss generell grundsätzlich und auch gerade in derartigen Fällen gelten. Eine Panikmache ist fehl am Platz. Wölfe grundsätzlich und pauschal zu verdächtigen, führt nur zu einer Verunsicherung, nicht nur in der örtlichen Bevölkerung", erklärte NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann. Bestehen Zweifel, ob es sich um einen Wolf oder einen Hund handelt, und das Tier ist nicht mehr greifbar, kann oft nur die Untersuchung von genetischen Spuren diese Zweifel ausräumen. Speichel, Haare oder auch Kot und Urin enthalten Zellen, die in einem Labor analysiert werden können. Dies ist in Deutschland das Forschungsinstitut Senckenberg, Fachgebiet Naturschutzgenetik am Standort Gelnhausen in Hessen. Dort werden die genetischen Proben von allen Bundesländern untersucht. Anders als es aus Fernsehkrimis bekannt ist, ist aber keine Analyse "von jetzt auf gleich” möglich, sondern kann bis zu mehreren Wochen dauern. Dies ist unter anderem von der Reinheit der Proben abhängig. Manche Hunderassen sind nur sehr schwer von Wölfen zu unterscheiden. Dies führt mitunter zu Verwechslungen und Missverständnissen. Vor allem Wolfshunde sind ihren wildlebenden Verwandten äußerlich sehr ähnlich und haben den genetischen Untersuchungen zur Folge wahrscheinlich den Chihuahua getötet.

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