1. Neues Bundesprogramm für
Langzeitarbeitslose gestartet

    80 Vermittlungen in den kommenden zwei Jahren erwartet

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    REGION HANNOVER (mk). Von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnten die Langzeitarbeitslosen in der Region bislang nicht profitieren. Mit der Teilnahme am neuen Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose will das Jobcenter Region Hannover die Arbeitsmarktchancen dieser Gruppe verbessern. 480 von Ihnen sollen in den kommenden zwei Jahren mit Unterstützung des Programmes eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden. Seit dem 1. Juli bietet das Jobcenter Region Hannover eine neue Unterstützung für Langzeitarbeitslose an. Ermöglicht wird dies durch ein Bundesprogramm, finanziert vom Europäischen Sozialfond und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das Programm ermöglicht Qualifizierung und begleitendes Coaching von Langzeitarbeitslosen nach Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses. Zielgruppe des Programmes sind Arbeitslosengeld II-Berechtigte über 35 Jahre ohne Berufsabschluss, die zwei Jahre und länger arbeitslos sind. "Durch die Teilnahme an dem Programm können wir einen neuen Ansatz der Unterstützung ausprobieren", sagt Dietmar Langer, Mitglied der Geschäftsführung im Jobcenter Region Hannover und Koordinator für das Projekt. Bislang konnte das Jobcenter Langzeitarbeitslose nur solange qualifizieren und begleiten, wie sie Arbeitslosengeld II bezogen. Häufig muss das Jobcenter feststellen, dass bei vielen Langzeitarbeitslosen die Arbeitsverhältnisse nach kurzer Zeit wieder enden. "Oft können Anforderungen und Erwartungen nicht erfüllt werden - auf beiden Seiten", sagt Dietmar Langer. "Deshalb verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, um dauerhafte und stabile Beschäftigung zu fördern. Mit den vorhandenen Förderinstrumenten war das bisher nicht möglich." Die Unterstützung des Jobcenters beginnt mit der gezielten Suche nach geeigneten Stellen. Zehn neue Betriebsakquisiteure des Jobcenters sind seit 1. Juli in der Region unterwegs, um Arbeitgeber für das Projekt zu gewinnen. Die Betriebsakquisiteure haben nicht nur geeignete Bewerbervorschläge dabei, sie bieten auch finanzielle Förderung an. Arbeitgeber, die Bewerber aus den Programm einstellen, erhalten im ersten halben Jahr einen Lohnkostenzuschuss von 75 Prozent. Dieser Zuschuss wird weitere neun Monate in Höhe von 50 Prozent und dann noch einmal drei Monate lang in Höhe von 25 Prozent gewährt. An die anderthalb Jahre geförderte Beschäftigung schließt sich dann eine Nachbeschäftigungsfrist von sechs Monaten an. Zwei Jahre sollen die Projektteilnehmer so im Betrieb gehalten werden. In besonderen Fällen ist auch eine höhere Förderung für drei Jahren möglich. Vor einem Arbeitsvertrag haben Betriebe und Bewerber natürlich die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Praktikums kennenzulernen. Das Jobcenter fördert zudem die notwendige Qualifizierung. Wird ein Arbeitsvertrag geschlossen, bleibt der Kontakt zum Jobcenter bestehen. Sechs Coaches des Jobcenters begleiten die neuen Mitarbeiter und die Betriebe das gesamte Arbeitsverhältnis hindurch. Bei auftretenden Schwierigkeiten unterstützen sie schnell und unkompliziert. Viele Langzeitarbeitslose sind motiviert, tragen aber das ein oder andere Handicap mit sich rum. Es ist Aufgabe der Coaches, Probleme frühzeitig zu erkennen und Unterstützung anzubieten. Das kann ein klärendes Gespräch sein, bei Bedarf auch viel weiter gehen. Im Juni 2015 bezogen 18.658 Langzeitarbeitslose Leistungen vom Jobcenter Region Hannover. Rund 2.500 erfüllen nach erster Einschätzung die Voraussetzungen, etwa 1.000 davon kommen sogar für die besondere Förderung von drei Jahren in Betracht. Arbeitsuchende Leistungsberechtigte, die für eine sofortige Vermittlung in Betracht kommen, werden dazu im persönlichen Gespräch im Jobcenter beraten. Die Teilnahme an dem Programm ist freiwillig. Das Jobcenter rechnet mit 480 erfolgreichen Integrationen in den kommenden zwei Jahren. "Mit durchschnittlich 20 erfolgreichen Vermittlungen im Monat haben wir uns von allen teilnehmenden Jobcenter bundesweit die ehrgeizigsten Ziele gesetzt", sagt Dietmar Langer. "Wir sind überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. Eine dauerhafte Beschäftigung, die die eigene Existenz sichert, muss immer unser oberstes Ziel sein." Arbeitgeber, die sich für das Projekt interessieren, erreichen das Jobcenter Region Hannover unter 0511/6559-2800. Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie hier: www.jobcenter-region-hannover.de/site/lza/.

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