Kreis Lippe/Bielefeld. Etwa 280.000 Schüler drücken ab dem heutigen Mittwoch, 12. August, wieder die Schulbank. Für 17.322 i-Dötze ist es der erste Schultag (Vorjahr: 17.654). An weiterführenden Schulen (öffentlich) setzen etwa 210.000 Schüler ihre Bildungskarriere fort. Beliebteste Schulformen für Fünftklässler bleiben Gymnasium und Gesamtschule (Gymnasium: 5.852 Anmeldungen, Gesamtschule: 5.626). Die Hauptschulen dagegen verzeichnen nur noch 289 Zugänge (Vorjahr: 374), die meisten davon in den Kreisen Lippe und Paderborn. Die Anmeldungen an Realschulen sind leicht gestiegen (4215, Vorjahr: 3.794). 22.083 Lehrer gewährleisten den Unterricht in Ostwestfalen-Lippe. Die Bezirksregierung hat zum neuen Schuljahr 304 Lehrkräfte an den Schulen in OWL eingestellt. Im gesamten Jahr waren es 564 Einstellungen (2014: 703, 2013: 730). Die meisten Neueinstellungen gab es an Gesamtschulen (120), gefolgt von Berufskollegs (95) und Grundschulen (90). Die Versorgungsquote über alle Schulformen beträgt derzeit 89 Prozent. Das heißt, elf Prozent der Stellen sind noch im Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren. Sie werden in den kommenden Wochen besetzt. Die heimische Schullandschaft umfasst im neuen Schuljahr 673 öffentliche Schulen (Vorjahr: 685). Von ihnen bilden 588 eine fünfte Klasse, das heißt 84 Schulen sind in der auslaufenden Auflösung, haben ihren Betrieb zum 1. August eingestellt oder sind in eine andere Organisationsform übergegangen. Die stärksten Veränderungen gibt es bei Grund- und Förderschulen: Acht Grundschulen sind Teil eines Grundschulverbundes geworden, zwei sind zum neuen Schuljahr in die auslaufende Auflösung gegangen. 17 Förderschulen sind in die auslaufende oder sofortige Auflösung gegangen. 4.470 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind zum neuen Schuljahr an allgemeinbildenden Schulen angemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 3.629 Schüler an Regelschulen unterrichtet. Der größte Anteil ist weiterhin an Grundschulen zu finden. Die höchsten Zuwächse gibt es an Gesamtschulen (+294), Realschulen (+156) sowie Sekundar-, Gemeinschafts- und Primusschule (+183). Die Integrationsquote lag im vergangenen Schuljahr bei 28,4 Prozent. Das heißt, mehr als ein Viertel der Schüler mit Förderbedarf werden mittlerweile an Regelschulen unterrichtet. Um das sicher zu stellen, hatte die Bezirksregierung für das Gemeinsame Lernen 24 Stellen zur Besetzung im neuen Schuljahr ausgeschrieben, die meisten (20) davon an Grundschulen. Ein Großteil der Stellen ist mittlerweile besetzt. Die Förderschullandschaft verändert sich demgegenüber deutlich: 14 Einrichtungen mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden aufgrund zu geringer Schülerzahlen aufgelöst. Insgesamt gibt es im neuen Schuljahr 86 Förderschulen (alle Schwerpunkte). Der Schulalltag reicht an immer mehr Einrichtungen inzwischen in den Nachmittag hinein. Bei den Schulen, die den verpflichtenden (gebundenen) Ganztagsbetrieb anbieten, gab es erneut Zuwächse. Im vergangenen Schuljahr waren es 174 Schulen mit etwa 62.000 Schülern im Nachmittagsunterricht. Im vorletzten Schuljahr waren es 154 Schulen (56.000 Schüler), noch ein Jahr zuvor boten 145 Schulen den gebundenen Ganztag an (52.531 Schüler). Im Februar dieses Jahres wurden etwa 2.700 Kinder in etwa 150 internationalen Förderklassen in OWL unterrichtet. Zum neuen Schuljahr sollen mehr als 60 weitere Klassen eingerichtet werden. Die Abfrage des tatsächlichen Bedarfes erfolgt jedoch in den ersten Wochen des neuen Schuljahres. Bei der Einrichtung dieser Klassen ist die Bezirksregierung Detmold als Obere Schulaufsicht eine Schnittstelle. Ihre Rolle ist die einer Moderatorin und Beratungsstelle in einem komplexen Geflecht von Akteuren. Sie weist den einzelnen Schulen Stellenanteile zu. Sie steht im Austausch mit allen beteiligten Schulen, mit den Schulträgern und vor allem mit den Hauptakteuren der Netzwerke: den Generalisten der Unteren Schulaufsicht.
Die Generalisten sind die Schlüsselfiguren in der neuen Struktur. Ihnen kommt eine zentrale Funktion zu: Sie richten neue Klassen ein und verteilen zugewiesene Flüchtlingskinder auf alle Schulformen und Kommunen. Die Kommunalen Integrationszentren in den Kreisbehörden sollen dabei die Informationen über die zugewanderten oder zugewiesenen Kinder und Jugendlichen erfassen, eine Erstberatung durchführen sowie ggf. eine Schuleingangsuntersuchung organisieren. Sie liefern damit die verlässliche Basis für die Arbeit der Generalisten. Die Generalisten stehen zudem im Austausch mit den Schulträgern sowie mit den Schulen im Kreisgebiet. Gleichzeitig pflegen sie den Kontakt zur Oberen Schulaufsicht, geben Informationen weiter und binden schulfachliche oder schulrechtliche Dezernentinnen und Dezernenten der Bezirksregierung je nach Bedarf mit ein.