RINTELN (ste). Auf leisen Sohlen kommen sie angefahren, vollelektrisch und immer mit "Spaßfaktor 5". Vom 14. bis 16. August findet das Bundes-Twizytreffen in Rinteln statt und Otto Schönbach ist nicht nur Organisator, sondern selbst auch Fahrer eines "Twizy". Für Rinteln hat sich Schönbach entschieden, weil er an diesem Veranstaltungsort mit einem Zusammentreffen von bis zu 100 Elektrofahrzeugen und mehr als 70 der Marke "Twizy" rechnet.
Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Bürgermeister Thomas Priemer übernommen und er sieht in der E-Mobilität auch die Zukunft: "Wo manche Hürden sehen, sieht er die Chancen und ist offen für die Zukunft. Wir freuen uns auf die Stadt Rinteln", heißt es auf der offiziellen Internetseite zum Bundes-Twizytreffen. Vier "Tanksäulen" für Elektriziät haben die Stadtwerke Rinteln aufgestellt, zwei am Parkplatz Weseranger, eine am Parkplatz Wallstraße und eine weitere am Steinanger. Für das Treffen wird der Parkplatz am Steinanger ab dem 13. August gesperrt. Damit die E-Mobilisten ordentlich nachtanken können, installieren die Stadtwerke Rinteln dort Verteilerschränke, an denen bis zu 60 Elektroautos gleichzeitig aufladen können. Ab Freitag, 14. Augsut, geht es dann los. Besucher aus ganz Deutschland und den Niederlanden werden erwartet. Am Samstag geht es erst nach Bückeburg zum Schloss und dann findet ein Programm auf dem Rintelner Marktplatz statt mit Grußworten von Bürgermeister Thomas Priemer und weiteren geladenen Gästen. "Danach", so Organisator Otto Schönbach, "kann man auf dem Steinanger E-Mobilität live erleben, Twizy, Pedelecs und Segways fahren, sich informieren, essen und trinken." Doch was ist ein "Twizy"überhaupt? Der Focus betitel den Elektrofranzogen als "...spaciges Elektro-Ei", Auto Bild hat den "Elektrischen Stuhl" als Gebrauchten auf Herz und Nieren geprüft und kommt zum Fazit: "Keine teuren Verschleißteile, keine Steuern, das macht den Renault interessant". Und das, obwohl er auch mit kleinen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte und hat. Blockierende Handbremsen bei falscher Bedienung, der Akkupack mag keine Minustemperaturen und ohnehin ist das "Quad", als so etwas gilt der Twizy nämlich, eher für den Sommer geeignet. Im Selbstversuch Bei "Renault Matz" in Obernkirchen schwört Rüdiger Matz auf "seinen" Twizy. "Passen Sie schön auf mein Baby auf, er ist im Moment der letzte auf dem Hof", gibt er mir noch mit auf den Weg, dann rausche ich mit E-Power den Berg in Richtung Rinteln rauf. Der Twizy klingt wie eine Mischung aus Autoscooter und Krups-E-Mixer, geht rasant ab und gibt dem Fahrer das Gefühl, in einem richtigen Auto zu sitzen. Der "Twizy Cargo" ist ein reiner Einsitzer: "Dafür aber mit Laderaum", so Matz. Es gibt ihn auch mit zwei Sitzen hintereinander. Erstaunlich ist, dass er den Berg an der "Süßen Mutter" locker mit 70 erklimmt, bergab kommt er auch schon mal auf 90. Dabei hat man immer ein sicheres Gefühl, nur der Fahrtwind bläst ordentlich und lässt ein quasi Cabrio-Feeling aufkommen. Dann der Härtetest: Es schüttet wie aus Eimern. So ganz trocken bleibt man dabei nicht an den Ärmeln der Jacke, doch es ist wie im richtigen Leben: Das meiste geht vorbei. Der Twizy macht Spaß, gewinnt bergab Energie zurück und lässt beim Start an der Ampel gerne auch die nachfolgenden Autos mal stehen. Nach einer halben Stunde und zwei Strichen weniger auf der Ampereskala gebe ich ihn wieder ab und kalkuliere schon einmal durch, ob sich ein Twizy als Zweitauto lohnen würde, denn Spaß macht er allemal. In Rinteln wird übrigens nach Meinung von Otto Schönbach ein "Weltrekord" aufgestellt: "Noch nie gab es eine solch große Ansammlung privater Twizys!" Prämiert werden die Fahrzeuge mit der weitesten Anreise, dem höchsten Kilometerstand, der "Schönste" unter den Twizys und außerdem gibt es ein "Tourtagebuch" unter www.vectrix-forum.de über die Fahrt von Maria Ehmann und Otto Schönbach mit ihren Twizys nach Rinteln.Foto: ste