1. Die strahlenden Gesichter sind es, die motivieren zu helfen

    Rotary-Club sucht den Dialog: Infos zu Präsidenten, Projekten und Präsenz

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    BANTORF/LANDKREIS (jl). "Wir haben uns in der Vergangenheit vielleicht zu sehr versteckt", gesteht Bernd Brettschneider für den Rotary-Club (RC) Bad Nenndorf. Das soll sich jetzt offensiv ändern. Der Pressesprecher hat zum gemütlichen Gespräch auf die Deister-Alm geladen, um drei Themen – Präsident, Projekte und Präsenz – verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen.

    Zunächst einmal zum Verständnis: Rotary ist eine internationale Organisation, die in Not geratene Menschen unterstützt –"finanziell und persönlich", wie Brettschneider betont. "Wir verstehen uns als ein Service-Netzwerk." Allein in Deutschland gibt es rund 1.000 Clubs mit 50.000 Mitgliedern, weltweit sind es insgesamt 1,2 Millionen Mitglieder in 34.000 Clubs. Der Treffpunkt – am Fuß des Deisters mit Blick sowohl ins Carlenberger als auch Schaumburger Land – sei ganz bewusst gewählt worden, so der Pressesprecher. Die wöchentlichen "Meetings" der hiesigen Rotarier finden zwar in Bad Nenndorf statt. Der Club ist aber entgegen seines Namens von Gehrden über Barsinghausen und Bad Nenndorf bis nach Stadthagen, Wunstorf und Neustadt in einem großen Einzugsgebiet aktiv. 47 Männer gehören ihm derzeit an. "Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben in diesem Präsidentenjahr die ersten weiblichen Mitglieder aufzunehmen", sagt Brettschneider schmunzelnd, der bereits seit 20 Jahren Rotarier ist. Apropos Präsidentenjahr, das ist das Stichwort für den ersten Punkt: Seit dem 1. Juli führt Heinz-Gerhard Wente aus Gehrden den Bad Nenndorfer Club an. Der 64-Jährige Ruheständler, der bis Ende April als Vorstandsmitglied bei der Continental AG tätig war, hat damit das Amt von Uwe Wiedmann übernommen (das rotarische Präsidentenjahr endet immer am 30. Juni). Der neue Präsident und der Pressesprecher nutzten die Gelegenheit, um noch einmal zu verdeutlichen, dass Rotarier aus ganz verschiedenen Berufen kommen, vom Orgelbauer bis zum Vorstandsvorsitzenden. "Wir wollen den Spiegel der Gesellschaft wiedergeben." Und dieser hilft überall dort, wo es von Nöten ist – was das zweite Thema einleitet, die Projektunterstützung. Erst kürzlich, bei ihrem Sommerfest anlässlich des 30-jährigen Clubbestehens, sammelten die Rotarier für das Barsinghäuser Hospiz "Aufgefangen". Stolze 1.500 Euro sind zusammengekommen. "Wo auch immer etwas ist, wir sind da und für alles offen – im gesamten Einzugsgebiet", bringt es Brettschneider auf den Punkt und verweist auch auf die rotarische unbürokratische Spontanhilfe. Ein Beispiel: Ein Vater verunglückte während der Bauphase des Eigenheims schwer. Rotary war da und unterstützte die Familie, dass diese nicht in finanzielle Schwierigkeiten geriet. "Wir zücken aber nicht nur das Portemonnaie, sondern setzen uns auch persönlich ein", betont dazu Präsident Wente. Zum Beispiel für regelmäßige Schülerprämierungen und Ausflugsfahrten mit Kindern aus sozialschwachen Familien. Aktuell ist auch ein Sprachunterricht für Flüchtlingskinder in Gehrden geplant. Ihre Hilfsbereitschaft ist der persönliche Einsatz. "Die strahlenden Gesichter zu sehen, ist für uns die Motivation, weiterzumachen", sagt das Duo selbst strahlend. Zum Engagement vor Ort gehören auch die Teilnahmen an den Weihnachtsmärkten in Bad Nenndorf und Barsinghausen. "Die Erlöse bleiben in der Region und kommen jedes Jahr anderen Projekten zugute", unterstreicht Brettschneider. Daneben unterstützt der Club aber auch internationale Rotary-Programme wie "PolioPlus", das laut Brettschneider bereits 1,2 Milliarden US-Dollar in die weltweite Bekämpfung von Kinderlähmung investiert hat, und den Jugendaustausch. Jedes Jahr vermitteln die Bad Nenndorfer zwei bis drei Schüler, die nicht zwangsläufig Rotarier sein müssen, in die Welt. So haben bisher mehr als 60 Schüler fremde Kulturen erleben können. "Derzeit sind zum Beispiel drei Mädchen aus Chile, Mexiko und Australien zu Besuch", so Brettschneider. Und weil viele einfach nur sehr wenig von der rotarischen Vielfältigkeit an Hilfestellungen wissen, möchte der wohltätige Club künftig für alle greifbarer werden. "Wir wollen uns transparenter machen und unsere Aktivitäten lokal mehr zeigen", erklärt Brettschneider das dritte Thema auf seiner Agenda und denkt dabei etwa an regelmäßige Dialoge mit der heimischen Presse, um die Menschen zu erreichen. Schließlich seien die Clubs vor Ort die Säulen des internationalen Netzwerks, ergänzt Präsident Wente. "Hier pulsiert es." Foto: jl

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